Buhrow bezieht in einem Interview erstmals Stellung zu den diversen Vorwürfen der sexuellen Belästigung innerhalb des WDR.
"Wir sind ein großer mittelständischer Betrieb, vielleicht sogar ein Sender in Konzerngröße, aber wir haben eine Seele wie ein Familienbetrieb", beteuert Tom Buhrow, Intendant des WDR. Die öffentlich-rechtliche Anstalt geriet in den vergangenen Monaten schärfstens in die Kritik, da mehrere Vorwürfe der sexuellen Belästigung und des internen Machtmissbrauchs ans Licht gekommen sind. Nachdem der WDR kürzlich
erste Konsequenzen aus diesen Anschuldigungen gezogen hat, bezieht Buhrow erstmals in einem Interview Stellung.
In der Juni-Ausgabe des Medienmagazins 'journalist' urteilt Buhrow: "Wir sind ein großer mittelständischer Betrieb, vielleicht sogar ein Sender in Konzerngröße, aber wir haben eine Seele wie ein Familienbetrieb." Die Behauptung, im WDR herrsche ein Klima der Angst, sei seiner Ansicht nach falsch. Dennoch hält er fest, sich drei Fehler vorzuwerfen, darunter die Ermahnung eines WDR-Korrespondenten, der 2010 Hinweise auf sexuelle Belästigung an Verantwortliche im Sender weitergegeben hatte. Zudem bereue er, mit dem Personalrat falsch umgegangen zu sein. "Ich hätte die Arbeitnehmerseite noch näher an meine Seite holen müssen", lässt er sich von 'journalist' zitieren.
Darüber hinaus sagt Buhrow: "Ich muss zur Kenntnis nehmen, dass eine Reihe von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des WDR unzufrieden ist mit der Art und Weise, wie ihre Vorgesetzten oder der WDR als Ganzes mit Macht umgehen." Ob diese Kenntnisnahme den besorgten und/oder bedrängten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des WDR genügen wird, darf bezweifelt werden.
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