Im Zuge der Bundesliga-Rückrunde konnte die ZDF-Kultsendung nicht mehr ganz so hohe Einschaltquoten verzeichnen wie noch in der Hinserie. Vor allem beim jungen Publikum stimmten die Werte dennoch.
Im August wird
«Das aktuelle Sportstudio» seinen 55. Geburtstag begehen können, womit es zu den äußerst wenigen Formaten des deutschen Fernsehens gehört, das auch nach einem halben Jahrhundert noch immer existiert. Von einem schleichenden Sterbeprozess war vor einigen Jahren mitunter einmal die Rede, als es schien, als müsste sich die tägliche Sportsendung mit sukzessive leicht, aber stetig sinkendem Interesse abfinden - dieses Narrativ ist mittlerweile beinahe wieder vollständig aus der medialen Debatte verschwunden. Nach einer äußerst starken Performance der spätabendlichen Sendung innerhalb der Hinrunde musste sie sich in den vergangenen Monaten dann allerdings doch wieder mit latent rückläufigen Werten abfinden. Vor allem bei den 14- bis 49-Jährigen performte sie aber in aller Regel dennoch gut bis herausragend.
Die Bundesliga-Winterpause endete in dieser Saison ungewohnt früh bereits am zweiten Januar-Wochenende, sodass auch das «Sportstudio» bereits am 13. Januar erstmals wieder Bilder von den Partien zeigen konnte. Gesehen wurde die Folge immerhin von 2,14 Millionen, was beim Gesamtpublikum mit einem eher überschaubaren Marktanteil von 11,3 Prozent einherging. Bei den 14- bis 49-Jährigen wurden dagegen starke 9,3 Prozent bei 0,62 Millionen verzeichnet. Ungewohnt schwach performte das Format hingegen zum Auftakt in den Februar mit nur 8,2 und 4,4 Prozent bei 1,73 Millionen Interessenten, nachdem die beiden letzten Januar-Wochen noch auf ordentliche 2,12 und 2,01 Millionen gelangt waren.
Den ersten ganz großen Ausschlag nach oben feierte die Show am späten Samstagabend am 10. Februar, als mit 2,79 Millionen sowie 16,7 Prozent sogar die besten Werte der gesamten Ausstrahlungsperiode generiert wurden. Bei den 14- bis 49-Jährigen standen ebenfalls fantastische 12,2 Prozent bei 0,75 Millionen auf dem Papier, hier allerdings sollte im April noch eine Folge diese Werte übertreffen. Einen nachhaltigen Effekt hatte aber weder die besonders schwache noch die besonders starke Ausgabe, sodass im Anschluss daran wochenlang unspektakuläre 10,6 bis 13,2 Prozent aller respektive durchweg gute 7,4 bis 9,6 Prozent der jüngeren Konsumenten verzeichnet wurden.
Erst Ende März tat sich mal wieder etwas Besonderes, als nämlich die vorletzte Ausgabe des Monats ausnahmsweise einmal nicht auf Bundesliga-Zusammenfassungen bauen konnte und prompt ein signifikant geringeres Interesse zu beklagen hatte: Gerade einmal 1,42 Millionen Menschen sahen zu, die damit verbundenen 8,0 Prozent insgesamt bzw. 3,1 Prozent der 14- bis 49-Jährigen waren die schlechtesten Werte der gesamten Ausstrahlungsperiode - und lagen überdies auch noch meilenweit unterhalb des Senderschnitts. Danach folgte allerdings eine extrem starke Phase, als viermal in Folge richtig tolle 15,0 bis 16,6 Prozent insgesamt sowie zwischen 10,6 und 12,9 Prozent der jüngeren Konsumenten bei meist mehr als zweieinhalb Millionen Fernsehenden verzeichnet werden konnten.
Ausgerechnet zum Ausklang der Bundesliga-Saison zeigte die Formkurve schließlich aber dann doch einmal nach unten: Die erste Mai-Ausgabe erzielte immerhin noch 12,4 und 8,9 Prozent bei insgesamt 2,02 Millionen Zuschauern, am 12. Mai allerdings kamen dann nur noch miese 8,0 und 5,2 Prozent zustande, obgleich die Reichweite sogar minimal auf 2,03 Millionen zulegte. Die Gründe für die massiv schwächeren Marktanteile: Zum Einen lief die Sendung eine Stunde früher als gewohnt, also schon um 22 Uhr, und darüber hinaus musste sie gegen den «Eurovision Song Contest» antreten, ger zur gleichen Zeit fast acht Millionen im Ersten zum Einschalten bewegte.
Durchschnittlich gelangte «Das aktuelle Sportstudio» in den vergangenen vier Monaten auf eine gemittelte Zuschauerzahl von 2,18 Millionen, was einem durchschnittlichen Marktanteil von 12,5 Prozent entsprach. Auf jedem anderen deutschen Fernsehsender wäre die Sportshow damit klar überdurchschnittlich gelaufen, bei den so starken Mainzern allerdings fehlt etwa ein Prozentpunkt bis zum Senderschnitt. Ganz anders beim Publikum zwischen 14 und 49 Jahren, wo bei 0,57 Millionen sehr gute 8,8 Prozent auf dem Papier standen - und damit über zweieinhalb Prozentpunkte mehr, als das ZDF normalerweise erreicht. Auch wenn die Werte gegenüber den 13,9 und 9,5 Prozent bei 2,26 Millionen aus der Hinrunde somit ein wenig zurückgingen, dürfen die Programmverantwortlichen mit der Bilanz dieser Saison also zufrieden sein und sich auf die Feierlichkeiten zum 55. Geburtstag freuen.
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