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Die glorreichen 6 – Filme über Journalismus (Teil IV)

Im vierten Teil unserer Reihe über denkwürdige Journalismusfilme widmen wir uns der Jerry-Bruckheimer-Produktion «Die Journalistin».

Die Handlung


Filmfacts: «Die Journalistin»

  • Regie: Joel Schumacher
  • Produktion: Jerry Bruckheimer
  • Drehbuch: Carol Doyle, Mary Agnes Donoghue
  • Darsteller: Cate Blanchett, Gerard McSorley, Ciarán Hinds, Brenda Fricker, Amy Shiels
  • Musik: Harry Gregson-Williams
  • Kamera: Brendan Galvin
  • Schnitt: David Gamble
  • Veröffentlichungsjahr: 2003
  • Laufzeit: 98 Minuten
  • FSK: ab 12 Jahren

Basierend auf wahren Begebenheiten erzählt «Die Journalistin» die Geschichte der furchtlosen Journalistin Veronica Guerin, die sich in den 90er-Jahren im Laufe ihrer Recherchearbeiten zu einem Enthüllungsbericht über organisierten Drogenhandel mit der Dubliner Mafia angelegt hat.
Als sie den Drogen-Baron John Gilligan enttarnt, wird es für sie brandgefährlich, denn der Gangboss setzt einen Attentäter auf sie und ihre Familie an, der sie einschüchtern soll.
Doch die renommierte und daher gefürchtete Journalistin lässt sich nicht ins Bockshorn jagen und bleibt an ihrer Story dran ...


Die 6 glorreichen Aspekte


«Die Journalistin» unterwandert die Erwartungen, die mit Regisseur Joel Schumacher üblicherweise einhergehen. Obwohl «Die Journalistin» bei weitem nicht die Subtilität und Unaufgeregtheit eines «Die Unbestechlichen» aufweist, ist dieses Drama gemessen an Schumachers üblichem Œuvre unglaublich nuanciert – vor allem in der Darstellung Veronica Guerins: Die Protagonistin wird, atypisch für solche Biopics, nicht beweihräuchert, sondern als selbstdarstellerische und unumgängliche Frau dargestellt, die jedoch in ihrer verbissenen Art erstaunliche Errungenschaften in ihrem Metier vollbracht hat.

Diese kritische, doch nicht respektlose Form, sich der Titelfigur zu nähern, zeigt sich nicht nur auf dem Papier, sondern auch im fesselnden Spiel Cate Blanchetts, die Guerin unaffektiert spielt und ihr dennoch ein großes, auf ihre Außenwirkung achtendes Auftreten verleiht. Blanchett macht Guerins Integrität ebenso spürbar wie die schwach unterdrückte Freude am Ruhm und am Nervenkitzel. Bei solch einer Protagonistin passt es, dass dies eine der wenigen dramatischen Jerry-Bruckheimer-Produktionen ist: Obwohl «Die Journalistin» weder moralinsauer noch effekthascherisch ist, ist dieses Drama im Spannungskino-Eiltempo erzählt, so dass die Geschichte in weniger als 100 Minuten packend an einem vorbeirauscht.

In stilvollen Bildern gehalten, die an vielen stimmungsvollen, irischen Außenschauplätzen gedreht wurden, gewinnt «Die Journalistin» zudem enorm an Atmosphäre, weil der Cast aus einigen irischen Charakterköpfen besteht – wie dem eiskalten Gerard McSorley in der Rolle des Obergangsters Gilligan sowie Ciaran Hinds. Der «Road to Perdition»-Mime spielt wundervoll die innere Zerrissenheit von Guerins Hauptquelle und hält mühelos neben der Schauspielkraft Blanchetts stand.

«Die Journalistin» ist auf DVD erhältlich sowie via Amazon, iTunes, Google Play und Videoload abrufbar.
29.04.2018 11:22 Uhr Kurz-URL: qmde.de/100603
Sidney Schering

super
schade


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Tags

Die Journalistin Die Unbestechlichen Die glorreichen 6 Road to Perdition

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