Wird der deutsche Fußball angesichts der Bayern-Übermacht bald langweilig? Wie schlug sich RTLs «Jenny» erneut im Duell mit dem rollenden Ball?
Die Frage muss gestattet sein: Wie interessant sind nationale Fußballspiele noch, wenn man eigentlich sowieso weiß, dass in Partien mit FC-Bayern-Beteiligung der Sieger schon feststeht. Mit 6:2 setzten sich die Jungs um Coach Jupp Heynckes am Dienstagabend in Leverkusen durch und stehen nun Ende Mai im Pokalfinale. Das Erste übertrug das Spiel live und generierte mit seiner
«Sportschau» im Schnitt 8,23 Millionen. Auch den Marktanteilen zufolge (28,2% insgesamt, 25,9% bei den Jungen) scheint den Deutschen die Lust am Ballsport also nicht vergangen zu sein. Probleme mit der starken Konkurrenz hatte derweil die neue RTL-Serie
«Jenny – echt gerecht», die in ihrer dritten Woche nun schon zum zweiten Mal gegen Live-Fußball antreten musste. Diesmal kam das von Talpa produzierte Format auf 10,8 und 9,3 Prozent in der klassischen Zielgruppe. Das hätte auch noch schlimmer ausgehen können. Insgesamt holte die Anwalts-Serie mit gehöriger Prise Humor 1,79 und 1,72 Millionen Fans vor die Mattscheiben.
Sat.1 packte derweil nur Wiederholungen aus. Gezeigt wurde der Film
«Mein Vater, sein Lover und ich», der aber mit 5,3 Prozent zum Flop wurde. Auch das nachfolgende Magazin
«akte 20.18» machte mit 4,3 Prozent einmal mehr eine schlechte Figur. Die Reichweiten beider Sendungen beliefen sich auf im Schnitt 1,13 und 0,72 Millionen.
ProSieben beließ es derweil bei seiner Serienware – und startete den Abend mit zwei Ausgaben der
«Simpsons», die jedoch nicht zu überzeugen wussten. So startete die gelbe Familie mit ungewohnt mickrigen 7,1 und 7,2 Prozent in der klassischen Zielgruppe in den Abend,
«The Orville» bekam mit 6,6 Prozent einen Dämpfer. Die erste Folge des
«Family Guy», die gegen die Schlussphase des Fußballspiels im Ersten antreten musste, verlor gar auf 4,8 Prozent. Alles in allem: Ein Abend zum Vergessen für die rote Sieben.
Tagesmarktanteile der großen Acht
Dass es auch anders geht, zeigte derweil RTL II: Der Münchner Sender überholte die komplette private Konkurrenz mit einer neuen
«Hartz und herzlich»-Folge, die ab 20.15 Uhr 10,9 Prozent der Umworbenen zum Einschalten bewegte. Das Format aus dem Hause UFA punktete mit 1,57 Millionen Fans. Ab 22.20 Uhr wiederholte man nochmal den
«Jugendknast», musste aber sinkende Werte akzeptieren: Mit 5,7 Prozent verblieb die Doku immerhin oberhalb des Senderschnitts. Keine Chance gegen das starke RTL II-Format hatte derweil eine neue Folge von
«Rosins Restaurants»: Kurz gesagt ging der Staffelstart der Helfer-Sendung ziemlich daneben. Nur 3,4 Prozent Marktanteil wurden in der Zielgruppe generiert, immerhin steigerte sich aber das nachfolgende
«K1 Magazin» ab 22.30 Uhr auf 4,3 Prozent. Die Reichweiten lagen bei 0,77 und 0,79 Millionen.
VOX präsentierte seinen Zuschauern nochmal
«Hot oder Schrott» (nächste Woche startet dann «Sing meinen Song»): 1,02 Millionen Menschen sahen die Allestester, die in der Zielgruppe schwache 5,3 Prozent generierten. Auf sieben Prozent steigerte sich im Anschluss
«Detlef baut ein Haus». Bleibt noch der Blick auf das ZDF, wo 3,77 Millionen Menschen eine
«Rosamunde Pilcher»-Wiederholung ansehen. Die Romanze punktete insgesamt mit guten 12,4 Prozent, war jedoch beim jungen Volk mit 4,4 Prozent nicht allzu sehr gefragt.
© AGF in Zusammenarbeit mit der GfK/TV Scope/media control. Zuschauer ab 3 Jahren und 14-49 Jahre (Vorläufige Daten), BRD gesamt/ Fernsehpanel D+EU Millionen und Marktanteile in %.
Schreibe den ersten Kommentar zum Artikel