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Quotencheck: «Der Bachelor»

Nach Quotenverlusten sollte die RTL-Kuppelshow mit diesmal durchgehend zweistündigen Ausstrahlungen den Trend stoppen. Hat es geklappt?

Über 20 hübsche Frauen, ein Single-Mann, ganz viele Rosen und eine Traumlocation (anfangs Südafrika, inzwischen Amerika). Das sind die Grundzutaten für RTLs «Bachelor», der in diesem Jahr in die ganz streng genommen schon siebte Staffel ging. Allerdings muss man sagen, dass es erst die sechste Staffel nach jetzigem Prinzip ist. Vor inzwischen fast 15 Jahren lief schon einmal eine frühere Version der Show bei RTL, damals noch mit Moderator und anderem Aufbau. Trotz über 17 Prozent im Schnitt trennte sich RTL aber von dem Vorhaben damals.

Für RTL war die diesjährige Staffel mit Rosenverteiler Sebastian Pannek aus einem anderen Grund spannend. Zuletzt ließ die Show nämlich durchaus Federn, wie ein Blick in den Rückspiegel deutlich erkennen lässt. 2014 etwa holte «Der Bachelor» im Mittwochsprogramm von RTL noch klar über 18 Prozent Marktanteil im Schnitt, ein Jahr später waren es 16,3 Prozent – also rund zwei Prozentpunkte weniger. Im Vorjahr dann fiel die Show auf noch 15,6 Prozent, was freilich noch ein gutes Stück über dem Normal-Niveau von RTL lag. Aber wer gibt schon gerne Quote ab? Somit dürfte die Messlatte für die Produktionsfirma Warner Bros. (die übrigens erst seit 2016 selbst produziert, vorher hatten ITV und dann Seapoint die Lizenz) in diesem Jahr bei rund 16 Prozent gelegen haben. Gut, dass die ersten beiden Folgen diese Latte mit 17,9 und 16,8 Prozent auch direkt übersprangen.

3,11 und 3,10 Millionen Menschen sahen die Kuppelshow im Schnitt. Kritischer sah es dann in Woche drei aus, als die Reichweite auf nur noch 2,75 Millionen einbrach und sich auch die Marktanteile in der Zielgruppe mit nur noch 14,4 Prozent gefährlich nach unten entwickelten. Es kann aber gesagt werden: Schlimmer sollte es dann nicht mehr kommen. Hintergrund: An jenem Mittwoch hatte die Show auch starke Champions-League-Konkurrenz im ZDF. «Der Bachelor» fing sich, legte sieben Tage später wieder auf schöne 17 Prozent bei den Umworbenen zu. Ende Februar und Anfang März, auch hier rollte wieder das runde Leder bei den öffentlich-rechtlichen Sendern parallel zur Rosenverteilung, landete die Warner-Show nochmal bei 14,8 und 15,2 Prozent, die Reichweiten im Gesamtmarkt schwankten bei um die drei Millionen.

Spätestens mit der vorletzten Folge der Staffel, in der Sebastian überraschend Viola den Laufpass gab, die viele als Favoritin sahen, legte das Format kräftig zu. An jenem Abend wurden gar schöne 17,8 Prozent Marktanteil gemessen und knapp 3,3 Millionen Zuschauer. Das war das bis zu diesem Zeitpunkt stärkste Ergebnis der Staffel. Getoppt wurde dies nur vom Finalabend, den RTL anders aufbaute als in den Jahren zuvor. Bis 2016 lief «Der Bachelor» gegen Ende immer als einstündige Sendung, diesmal setzte RTL immer auf zwei Stunden. Das eigentliche Finale mit der Verteilung der letzten Rose war nach 60 Minuten dennoch vorbei und so knüpfte RTL daran das „After the final Rose“-Special mit Frauke Ludowig direkt an. In diesem wurde auch bekannt, dass die Liebe diesmal zu halten scheint. Sebastian und Clea-Lacy zumindest verkündeten offiziell, nun ein Paar zu sein.

3,41 Millionen Menschen sahen die letzte Ausgabe der Kuppelshow in diesem Jahr, bei den Umworbenen wurden tolle 17,2 Prozent ermittelt – und das, obwohl im direkten Gegenprogramm Poldi seinen DFB-Abschied feierte. So belief sich der Staffelschnitt dieser Runde auf 16,4 Prozent – er lag somit 0,8 Punkte über dem Vorjahreswert, was als Erfolg zu werten ist. Insgesamt schauten 3,09 Millionen Menschen (9,7%) bei den achten Folgen zu, was weniger ist als 2016. Damals kam die Show noch auf rund 3,36 Millionen Seher ab drei Jahren. Dennoch: RTL hat im Rahmen des Finals angekündigt, 2018 eine weitere Staffel zeigen zu wollen.
23.03.2017 14:00 Uhr Kurz-URL: qmde.de/92022
Manuel Weis

super
schade

48 %
52 %

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Bachelor Der Bachelor

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