Die globale Hit-Show wurde auch in Deutschland zum Mega-Erfolg. Das sich stetig steigernde Format brach Woche um Woche Rekorde und verbuchte letztlich historische Zahlen.
Als „beste verrückte Show der Welt“ kündigte ProSieben schon im Frühjahr «The Masked Singer» an. Mit Blick auf «Die beste Show der Welt», die ebenfalls beim Unterföhringer Sender läuft, scheint der Privatkanal um Superlative nicht verlegen zu sein, doch dieser Show-Neustart vereinte tatsächlich einige verrückte Details, die für eine abgedrehte Prämisse sorgten. Hierbei handelte es sich nicht bloß um eine Gesangs-Competition zwischen Promis, sondern auch um eine Rätsel-Show, weil die singenden Prominenten aus Unterhaltung, Musik oder Sport ihre Auftritte komplett maskiert absolvieren – in Kostümen, die teils fünfstellige Beträge kosten. Der Maskenträger, der die wenigsten Stimmen der Zuschauer erhält, muss die Show verlassen und wird demaskiert. Dieses Konzept funktionierte nicht nur im Heimatland Südkorea blendend, sondern auch in den USA bei FOX, das eine ähnliche Zielgruppe anspricht wie ProSieben.
Demnach setzte ProSieben große Hoffnungen in seine neue Show, die am 27. Juni erstmals im deutschen Fernsehen zu sehen war. Jeweils donnerstags zur besten Sendezeit war «The Masked Singer» beheimatet, das sich an diesem Tag, wo sich traditionell auch Shows wie «The Voice of Germany» oder «Germany’s Next Topmodel» tummeln, je bis 23.15 Uhr erstreckte. Gleich der Auftakt geriet fulminant, denn durchschnittlich 2,20 Millionen Zuschauer enthielten nicht nur 1,47 Millionen 14- bis 49-Jährige, sondern sorgten mit 9,3 Prozent beim Publikum ab drei Jahren und 20,4 Prozent in der Zielgruppe auch für phänomenale Quoten.
Seit 2011 startete keine ProSieben-Show mehr so stark wie diese. Interessant dabei: «The Masked Singer» holte bei sehr jungen Menschen die besten Marktanteile. 0,48 Millionen Zuschauer des Formats waren zwischen 14 und 29 Jahre alt; die Quote lag zum Debüt bei deutlich mehr als 30 Prozent. Bei den 14- bis 19-Jährigen wurden 31,5 Prozent gemessen, bei den Zuschauern in den Zwanzigern waren es 31,3 Prozent. Diese Statistik wird das auf 14- bis 29-Jährige fokussierte ProSieben besonders gefreut haben.
Dass «The Masked Singer» keine Eintagsfliege bleiben sollte, zeigte die zweite von sechs Episoden, im Rahmen derer sich die Gesangsshow auf 2,57 Millionen Fernsehende verbesserte. Insgesamt stieg die Quote auf tolle 11,1 Prozent an und auch bei jungen Zuschauern wurden satte Zugewinne gemessen: 1,47 Millionen 14- bis 49-Jährige sorgten für 24,4 Prozent. So hohe Werte verbucht ProSieben am Donnerstagabend nur in absoluten Ausnahmefällen. Zuletzt war das Interesse an einer Donnerstags-Ausstrahlung des Münchner Senders im Herbst 2017 so hoch gewesen – damals schafften drei Ausgaben von «The Voice of Germany» noch bessere Ergebnisse.
Auch danach war «The Masked Singer» nicht zu bremsen. Die dritte Folge legte wieder eine Schippe drauf, als am 11. Juli 3,05 Millionen Menschen einschalteten, diesmal mit 2,05 Millionen Werberelevanten. Der Gesamtmarktanteil belief sich auf fantastische 12,1 Prozent und auch bei den begehrten jungen Zuschauern ging es erneut aufwärts, als 27,0 Prozent heraussprangen. Letztmals glückte ein derart starker Wert an einem Donnerstagabend im Frühjahr 2014 mit «Men in Black 3» , das damals auf über 28 Prozent Marktanteil gelangte. Um eine erfolgreichere Donnerstags-Show zu finden, muss man bis in den Herbst 2012 zurückgehen: Damals kam «The Voice of Germany» auf 28,5 Prozent. Schon nach der Hälfte der Folgen stellte «The Masked Singer» also eine absolute Rekord-Show dar. Die Rechnung von ProSieben ging auf: Im Internet versammelten sich massig Zuschauer, die sich als Detektive übten. Jeder wollte die maskierten Promis entlarven, was immer mehr Menschen zur Show lockte.
Demnach steigerte sich «The Masked Singer» auch wieder in Woche vier, wobei die Gewinne hier nicht mehr so hoch ausfielen wie in den Vorwochen. 3,14 Millionen Menschen schalteten am 18. Juli ein, was 12,8 Prozent entsprach. Insgesamt ging es also in allen Belangen aufwärts. Bei 14- bis 49-Jährigen sank die Reichweite inmitten der Sommer-Hitze allerdings leicht, sodass noch 2,03 Millionen Zuschauer zu Buche standen. Die Quote bei den Umworbenen stieg dafür leicht auf 27,1 Prozent an.
Ein sattes Wachstum – zumindest aus Quotensicht – folgte dann wieder am 25. Juli. In allen Belangen resultierten vorläufige Bestwerte, was in Sachen Zuschauerzahlen 3,21 Millionen Interessenten und 2,11 Millionen 14- bis 49-Jährige bedeutete. Deutlicher wurde es aus Quotensicht mit 14,0 Prozent bei allen und 29,1 Prozent bei jungen Zuschauern. Die letzte Show, die davor an einem Donnerstag besser lief, war «The Voice of Germany» am 8. Dezember 2011 mit 30,9 Prozent, was derzeit in etwa das Dreifache dessen ist, was ProSieben in der werberelevanten Zielgruppe gewohnt ist.
Eine wahre Quotenexplosion sollte ProSieben zum Finale erwarten, als gleich fünf Kandidaten demaskiert wurden und Max Mutzke sich als Astronaut den Titel von «The Masked Singer» sicherte. Bis kurz nach Mitternacht lief die Show am Finaltag. In der klassischen Zielgruppe kam die Live-Show auf 38,5 Prozent. Niemals zuvor hatte ein Show-Format von ProSieben auch nur einen annähernd so hohen Wert. Das erfolgreichste Show-Format des Senders war bisher eine Mai-Ausgabe von «Schlag den Raab» im Mai 2009 gewesen – damals mit knapp 35 Prozent.
Der Finaltag der ersten Staffel bescherte ProSieben den höchsten Tagesmarktanteil aller Zeiten. Wie ProSieben via Twitter mitteilte, lag die Quote zum Zeitpunkt der Enthüllung des „Astronauten“ sogar bei genau 54 Prozent. Auch in allen anderen Kategorien stellte «The Masked Singer» natürlich Rekorde mit seinem Finale auf. 4,34 Millionen Zuschauer sahen insgesamt zu, darunter 2,67 Millionen jüngere. Am Gesamtmarkt bedeutete das 20,0 Prozent.
Die erste Staffel kennzeichnet für ProSieben einen historischen Erfolg. Im Schnitt sahen 3,15Millionen Menschen die Sommer-Show, was im Mittel 13,6 Prozent bei Zuschauern ab drei Jahren ergab. Mittlere 2,03 Millionen 14- bis 49-Jährige resultierten in sagenhaften 28,3 Prozent in der Zielgruppe. Damit lief «The Masked Singer» beim umworbenen Publikum in seiner ersten Staffel besser als die erste Runde des Hit-Formats «The Voice of Germany», die gleichzeitig die erfolgreichste der Castingshow war und im Schnitt 24,3 Prozent der 14- bis 49-Jährigen vor den Bildschirmen versammelte. ProSieben wird nun fieberhaft nach einer Möglichkeit suchen, das Format so schnell wie möglich zurückzubringen, was nicht einfach werden dürfte, denn besonders der Donnerstag ist bis zum Frühsommer nächsten Jahres bereits komplett durchgeplant. Das wird die Freude über den Mega-Erfolg so kurz nach dem Finale jedoch vermutlich nicht trüben.
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02.08.2019 14:53 Uhr 1