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Disney+ startet im November

Zwischen November und dem Anfang 2020 soll Disney+ auch in Deutschland verfügbar sein.

Die Walt Disney-Gruppe hat am Donnerstag ihre Pläne mit Disney+ bekannt gegeben. Die neue Streamingplattform wird am 12. November 2019 starten und 6,99 US-Dollar pro Monat kosten. Damit unterbietet der Micky Maus-Konzern den Standard-Netflix-Preis von 12,99 US-Dollar deutlich. Auch im Jahresabo ist Disney+ buchbar und kostet dann 69,99 US-Dollar, sodass eine monatliche Gebühr von 5,83 US-Dollar fällig wird. „Dies ist unser erster ernsthafter Ausflug in diesem Bereich und wir wollen damit so viele Menschen wie möglich erreichen“, erklärte Disney-Boss Bob Iger zum Kampfpreis.

Im vergangenen Jahr erwirtschaftete Disney einen Umsatz von über 7 Milliarden US-Dollar und verkaufte 900 Millionen Kinotickets weltweit und „wir glauben, dass die Nachfrage auf Disney+ übertragen wird“, sagte Kevin Mayer, der bei Disney für Direct-to-Consumer und internationale Geschäfte zuständig ist. „Wir sind zuversichtlich, dass die Verbraucher den Service lieben werden.“

Das Programmangebot umfasst Filme und Fernsehsendungen der Marken «Star Wars», Pixar, Marvel, Disney und Fox. Zum Start sollen 7.500 Episoden aktueller TV-Shows, 25 Originalserien und 10 eigene Filme sowie diverse Specials bereit stehen. Außerdem sind 400 ältere Filmtitel geplant, die neben 100 aktuellen Blockbustern abrufbar sind. Auch die 30 Staffeln von «Die Simpsons» werden bei Disney+ exklusiv zu sehen sein. Ebenfalls im Disney+-Programm sind 250 Stunden von NatGeo-Inhalten, darunter Dokumentarfilme wie «Jane» und Oscar-Preisträger «Free Solo». Auch ein neuer «Phineas and Ferb»-Film wird gedreht.

Christine McCarty, verantwortlich für die Zahlen bei Disney, sagte, dass bis Ende des Geschäftsjahres 2024 weltweit 60 bis 90 Millionen Abonnenten erwartet werden. Zwei Drittel der Abonnenten sollen außerhalb der Vereinigten Staaten von Amerika anfallen. Die höchsten operativen Verluste von Disney+ werden zwischen den Geschäftsjahren 2020 und 2022 erwartet, ehe 2024 bereits Gewinne erzielt werden sollen. Disney plant im kommenden Jahr eine Milliarde US-Dollar für Disney+ auszugeben, eine weitere Milliarde US-Dollar sind für Betriebskosten geplant. Bereits im Jahr 2024 sollen jährlich 2,5 Milliarden US-Dollar in den neuen Streaming-Dienst gesteckt werden.

Disney+ wird nicht sofort weltweit ausgerollt, dies soll innerhalb von zwei Jahren passieren. Zunächst wird der Dienst in Nordamerika ausgerollt, ehe zwischen dem vierten Quartal 2019 und Anfang 2020 das Angebot in Westeuropa und Asien-Pazifik zur Verfügung gestellt wird. Ab Ende 2020 startet man bei Disney in den Regionen Osteuropa und Lateinamerika durch. Disney+ wird wie Netflix komplett werbefrei sein und auf allen Plattformen zur Verfügung stehen.

In naher Zukunft wird Disney auch ein vergünstigtes Paket bieten, das die Inhalte von Disney+, ESPN+ und Hulu kombiniert, so Mayer. Da Disney nun durch die 21st Century Fox-Übernahme 60 Prozent von Hulu besitzt, erforsche man die Einführung des Dienstes auf internationalen Märkten. Disney befindet sich in aktiven Gesprächen mit AT&T, um die 10-prozentige Beteiligung von WarnerMedia an Hulu zu erwerben.
12.04.2019 07:40 Uhr Kurz-URL: qmde.de/108584
Fabian Riedner

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Star Wars Die Simpsons Jane Free Solo Phineas and Ferb

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Es gibt 16 Kommentare zum Artikel
HalbTV
14.04.2019 16:49 Uhr 14
Warner wird doch eigenen Aussagen folgend nicht auf diesen Exklusivwahn aufspringen. Wie die anderen agieren muss man sehen. Wenn sie es zu sehr übertreiben und jeder sein eigenes abgeschottetes "Universum" aufbauen will, kann auch ganz schnell wieder die Regulierung angezogen werden.



Zu Erinnerung, in den USA war es bis Ende der 80'er nicht möglich eine integrierte Produktions- und Vertriebskette zu betreiben. Die Sender und die Produktionsfirmen waren von einander unabhängig und die Sender kauften ihre Inhalte bei diesen Produktionsfirmen. Dann wurde dieses Verbot aufgehoben und führte zur heutigen Situation, wo fast alles nur noch im eigenen Konzern hergestellt und vertrieben wird. Wo dies hin führt zeigt die gewonnen Klage von Dechanel / Boreanaz gegen FOX wegen Bones. Da werden Rechte unter Wert innerhalb der Konzerntöchter hin und her geschoben.



Aber noch was zu Disney+ und "billig" bzw. "günstig". Nicht alles was Disney produziert wird man bei Disney+ sehen können. Die mehr erwachsenen Themen sollen doch über Hulu vertrieben werden. Wer also nicht nur "Kindergeburtstag" sehen will muss noch mal 5,99 $ pro Monat zusätzlich investieren, um auf alles aus dem Hause Disney zugreifen zu können. Ohne Werbung sind es schon 11,99 $. Mit Werbung kostet die Kombination schon soviel wie Netflix und ohne Werbung ist man schon 18,98 $ pro Monat los. Wer da dann noch Sport über ESPN+ sehen will, kann fast auch gleich bei seinem Kabel- oder Sat-Abo bleiben.
Blue7
14.04.2019 17:49 Uhr 15
Für USA gilt das. Hulu in Europa bleibt offen
HalbTV
15.04.2019 17:41 Uhr 16
Da der Dienst erst mal nur in den USA beginnt und die Preise bekannt gegeben hat, habe ich mich auch nur auf die USA bezogen. Wie die es nun im Rest der Welt machen wollen dürfte interessant werden. Wo du Hulu absprichst, es könnte auch interessant werden, ob Disney überall die gleichen Inhalte anbieten kann bzw. darf. Wenn sie Lizenzen für Regionen an andere Anbieter vergeben haben, kann es passieren, dass sie ihren Sachen nicht zeigen dürfen. War z.B. bei Netflix und 'House of Cards' der Fall. Auch als in Deutschland das Privatfernsehen eingeführt wurde, wollten einige US-Studios hier in den Fernsehmarkt einsteigen. Zu ihrem erstaunen hatten sie aber keine Rechte an ihren eigenen Produktionen. Die hatten ihnen Kirch abgekauft.
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