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Frühe Turbulenz: «The Orville» knickt schon im zweiten Anlauf ein

Vor Wochenfrist noch der Hoffnungsschimmer inmitten eines sehr verhaltenen Serien-Aufgebots, jetzt schon kurz vor Problemfall? Zwischen «Simpsons» und «Family Guy» ging es jedenfalls klar bergab.

Fast schon historische Ausmaße...

...hatte am vergangenen Dienstag der Auftakt von «The Orville» beim Gesamtpublikum angenommen, denn mit seinen 1,89 Millionen Zuschauern und 5,8 Prozent Marktanteil lief es um 20:15 Uhr so gut wie - fernab von Feiertagsprogrammierungen - seit März 2016 nicht mehr. In der Zielgruppe dagegen waren «Die Simpsons» mit 11,8 Prozent minimal stärker ins Kalenderjahr 2018 gestartet als die satirische Sci-Fi-Serie, die zum Auftakt 11,5 Prozent generierte.
So viele frische Inhalte wie in den vergangenen beiden Wochen zeigte ProSieben schon seit einigen Monaten nicht mehr am Dienstagabend - und der Auftakt von «The Orville» verlief vor Wochenfrist ja auch erfolgreich genug, um die Programmverantwortlichen dahingehend zu bestärken (siehe Infobox). Diesmal aber musste man sich erstmals auf dem nun angestammten Sendeplatz um 21:10 Uhr beweisen und tat sich damit schon einmal deutlich schwerer: Die Gesamt-Reichweite fiel auf 1,40 Millionen zurück, der damit verbundene Marktanteil von 4,4 Prozent ist schon jetzt nur noch ganz nett. Und in der werberelevanten Zielgruppe rutschte man gleich einmal um fast zwei Prozentpunkte auf schon jetzt nur noch einstellige 9,6 Prozent bei 1,02 Millionen ab.

Und so dominiert bei Betrachtung dieser Werte einmal mehr die Furcht vor dem typischen Mechanismus einer US-Serie im linearen Fernsehen: Nach einem guten Auftakt geht es viel zu schnell viel zu deutlich bergab, bevor man schließlich fast schon zur Absetzung gezwungen ist. Das neue ProSieben-Dienstagsproblem trägt aber zusätzlich auch noch den Namen «Die Simpsons», denn auch die gelbe Familie ist in aller Regel längst im biederen Mittelmaß angekommen - weshalb es doch ein wenig überrascht, dass zumindest die Erstausstrahlung dieser Woche schöne 10,9 Prozent des jungen Publikums erreichte, bevor es im Aschluss daran auf maue 8,9 Prozent zurückging. Beim Gesamtpublikum standen sehr durchwachsene 4,0 und 3,5 Prozent bei maximal 1,28 Millionen auf dem Papier. Und am Vorabend läuft es momentan ja meist auch eher schlecht als recht, wie wir im aktuellen Wochencheck aufzeigen.


«Sword Art Online» erstickt ProSiebens Anime-Euphorie im Keim


Nach zwei Wochen schon klar scheint indes, dass ProSieben mit der Spätabend-Ausstrahlung der japanischen Serie «Sword Art Online» viel Geduld wird aufbringen müssen, um sie einem breiteren Publikum schmackhaft zu machen - mit völlig offenem Ende, ob damit irgendeine Verbesserung der bisher einigermaßen verheerenden Zwischenbilanz einhergehen wird. Denn nach desolaten 6,4 und 5,7 Prozent für die beiden Auftaktfolgen lief es auch diesmal mit 6,0 und 7,1 Prozent des jungen Publikums nur geringfügig besser. Und auch beim Gesamtpublikum trifft die Anime-Serie auf wenig Gegenliebe: Die frühere Folge erzielte 0,42 Millionen und 2,6 Prozent, die spätere kam dann auf 2,9 Prozent bei 0,38 Millionen.

Die Schwäche des Vorprogramms ist dabei nur ein unzureichender Erklärungsansatz, denn: Ja, «Family Guy» riss mit 8,7 und 8,6 Prozent der 14- bis 49-Jährigen wahrlich wieder keine Bäume aus und kam beim Gesamtpublikum nicht über 0,89 Millionen sowie 3,4 Prozent hinaus, aber «Two and a Half Men»-Reruns machten aus dieser Vorlage zuletzt meist doch etwas mehr. Und das «Simpsons»-Fan-Goodie, die ganz alten Folgen der allerersten Staffel im Nachtprogramm zu zeigen, lief nach den tristen Anime-Werten ziemlich mies: Nur 2,4 Prozent Gesamt- sowie 5,7 Prozent Zielgruppen-Marktanteil bei 0,25 Millionen standen für die früheste Folge zu Buche.
© AGF in Zusammenarbeit mit der GfK/TV Scope/media control. Zuschauer ab 3 Jahren und 14-49 Jahre (Vorläufige Daten), BRD gesamt/ Fernsehpanel D+EU Millionen und Marktanteile in %.
07.03.2018 08:48 Uhr Kurz-URL: qmde.de/99488
Manuel Nunez Sanchez

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Tags

Die Simpsons Family Guy Simpsons Sword Art Online The Orville Two and a Half Men

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Es gibt 11 Kommentare zum Artikel
Kingsdale
07.03.2018 18:28 Uhr 9
Leider doch nur eine simple Star Trek-Kopie. Da hatte ich von Farlane weit mehr erwartet, bissigeren Humor so im Stile von Family Guy. Aber das war ihm wohl dann doch eine Spur zu hart oder was? So richtig lustig ist es nicht und wie erwähnt: Star Trek mit anderer Crew und Schiff. Nicht mehr, nicht weniger. Na OK, die Special Effekts sind grandios. Aber nutzt nix.

Die Simpsons hingegen sind schon lange ausgelutscht und nerven nur noch. Und wer diesen anderen Anime-Quark sehen will, soll doch auf Pro7 Maxx schauen. Dann nimmt langsam Überhand.
kauai
08.03.2018 08:24 Uhr 10


Du hast mich falsch verstanden! Ich bin nicht gegen VOD sondern wollte nur verdeutlichen, daß das feste Programmschema schon seit 30 Jahren unproblematisch war und das nicht erst seit VOD der Fall ist! Wenn ich mehr mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs wäre, würde ich mir vielleicht auch ein Smartphone oder Tablet zulegen, obwohl mir die Displays einfach zu klein sind um dort ganze Filme oder Serienfolgen zu schauen.



Ich nutze auch keinen Videorecorder mehr sondern eine Festplatte. Und siehe da: dank EPG gibts immer die komplette Sendung von Anfang bis Ende und ich kann stoppen und später an der gleichen Stelle fortsetzen.



Trotz des ganzen technischen Schnickschnacks ist eins aber sicher: die überwältigende Mehrheit der Deutschen sitzt weiter ab 20.00 Uhr vorm TV und findet immer irgend eine Sendung, die geschaut werden kann oder nebenbei als Berieselung läuft. Der Mehrheit reicht das gebotene Programm völlig aus - lediglich die Serien- und Filmjunkies wollen mehr und sind bereit dafür zu zahlen.
Vittel
08.03.2018 12:11 Uhr 11
Mit Rekorder meinte ich natürlich ein Festplattengerät bzw. direkte Aufname auf eine externe Festplatte oder Stick, was manche TV Geräte ja ermöglichen, alles andere wäre ja noch verrückter.



Meiner Erfahrung nach funktioniert(e) EPG aber nicht immer zuverlässig, Vor und nachlauf waren nötig, wenn man einen abgeschnittenen Anfang oder Ende vermeiden will.



Der Aufwand einer Aufnahme, auch wenn heute im Vergleich zu VHS Rekordern relativ einfach ist, macht ein gut strukturiertes und abwechslungsreiches Programm aber immer noch nicht obsolet, zeigt sich ja an den Quoten. Weil die Zielgruppe eben nicht programmieren will um dann die Rosinen rauszupicken.



Die Mehrheit der insbesondere älteren Leute gibt sich immer noch mit dem Programm zufrieden, das stimmt.



Aber wir sehen hier immer wieder, wie es die Privatsender mit Ausrichtung auf ein junges Publikum immer weniger schaffen, eine stabile Quote zu erreichen. P7 als ehemaliger US Film- und Seriensender trifft das am stärksten.
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