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Lasset die Spiele beginnen!

Die fünfte Jahreszeit für Fernsehmacher beginnt wieder: Es ist «Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!». Während andere Privatsender nochmal schnell in den Winterschlaf gehen, bereitet sich RTL wieder auf fulminante Quoten vor.

Die Zuschauer sollen mich ungeschminkt sehen. Man zeigt sich generell von einer ganz anderen Seite, dabei geht es nicht darum, wie man aussieht. Es ist kein Modelcontest, sondern eine ganz harte Challenge. Jeder Kandidat sollte wissen, dass das kein Spaziergang ist.
Tatjana Gsell
Hanka, Marc Terenzi, Florian Wess und Co. – sie gehören in der Dschungel-Welt nun final zum alten Eisen. Werden abgelöst durch neue C-Prominenz, die mindestens bis zum 3. Februar – und vermutlich noch einige Tage darüber hinaus – den Blätterwald dominieren wird. Es ist wieder Dschungel, ist es ist wieder «Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!».

Eine Staffel zum Heulen hatte Quotenmeter vor rund einem Jahr über den Dschungel-Jahrgang 2017 geschrieben und damals vor allem Kleinigkeiten eines fast perfekten Formats bemängelt. Es war Jammern auf hohem Niveau wie unnatürlich wirkende Zickereien, eine fehlende Bindung zu den Charakteren und eine zu starke Selbstvermarktung mancher.

All das hatte auch sinkende Zuschauerzahlen zur Folge. Ungewöhnlich für Dschungel-Verhältnisse war zweifelsfrei, dass die zweite Sendewoche nicht wie in den Jahren zuvor nochmal einen drauf packen konnte. 2016 etwa holten die Episoden zwischen dem zweiten und dritten Samstag 7,07 Millionen Zuschauer (40,6%, Zielgruppe), während man in der ersten Woche auf 6,88 Millionen (40,7%, Zielgruppe) gelangte.

2017 ging es um Einiges knapper zu: Aus 6,53 Millionen Zuschauern in Woche eins wurden 6,52 Millionen in Woche zwei – besonders angetrieben wurde der Schlussspurt durch ein wieder starkes Finale, das mit über 7,7 Millionen Fans zu punkten wusste. Die Quoten aber waren rückläufig: Nach tollen 41,7 Prozent in der ersten Woche fiel man auf 40,3 Prozent. Eigentlich aber verbietet es sich bei solch exorbitant hohen Ergebnissen überhaupt nur im Entferntesten an eine Kritik zu denken. Marktanteile wie sie keine andere Unterhaltungsshow im deutschen Fernsehen auch nur annähernd erzielt, sind im RTL-Dschungel absolute Normalität.

Dschungel goes XXL

  • 2012: 19 Stunden 46 Minuten
  • 2013: 19 Stunden 48 Minuten
  • 2014: 20 Stunden 30 Minuten
  • 2015: 18 Stunden 31 Minuten
  • 2016: 19 Stunden 34 Minuten
  • 2017: 21 Stunden 06 Minuten
  • 2018: 21 Stunden 55 Minuten
Netto-Sendezeit einer ganzen Staffel (jeweils 16 Folgen)
Aber auch das Vorzeige-Format von RTL hat sich jüngst einem Trend nicht entziehen – dem Trend, Sendungen immer noch etwas mehr auszuweiten, weil Formate wie «Klein gegen Groß» oder «Schlag den Raab» zeigen, dass die Quoten dann hoch sind, wenn Shows dreieinhalb Stunden lang sind. Auch «Ich bin ein Star» füllt inzwischen also mehr Sendezeit als früher. 2015 etwa waren sieben der insgesamt 16 regulären Folgen nach rund 60 bis 65 Minuten zu Ende. 2016 reduzierte sich diese Zahl auf drei Stück. Und im Vorjahr war es eine einzige Sendung, die nach rund 60 bis 65 Minuten sich wieder von den Zuschauern verabschiedete. Im Laufe der Jahre hat sich die reine Sendezeit aller Folgen einer Staffel um fast zwei Stunden ausgeweitet.

2018 nun wird mehr Sendedisziplin gefordert sein. Unmittelbar nach dem geplanten Ende steht in Köln ein Studio parat, in dem Angela Finger-Erben zum Aftershow-Talk einlädt. Die RTL-Moderatorin wird mit ehemaligen Kandidaten und Fans über das Geschehen debattieren – immer 50 Minuten lang mit Ausnahme der Montage. Gesendet wird «Die Stunde danach» beim jüngsten RTL-Bruder RTLplus, der sich damit einen Quotenaufschwung erhofft. „Das wird ein großes Feuerwerk, denn das Dschungelcamp ist mein absolutes TV-Highlight. Ich freue mich tierisch auf den neuen Talk danach bei RTLplus und darauf, dass ich diesen moderieren darf. Es gibt doch nichts unterhaltsameres, als direkt nach der Liveshow über den Dschungel zu sprechen und zu lachen - und genau das werden wir machen“, erklärt Finger-Erben, die zuletzt schon regelmäßig als Dschungel-Reporterin im Einsatz war und RTL-Zuschauern durch ihre Arbeit in «Guten Morgen Deutschland» bekannt sein dürfte.

Über wen dann gesprochen wird? Gefühlt ist die Messlatte der Bekanntheit der Dschungel-Stars nochmal gesunken? Gewohnte Elemente sind aber wieder vorhanden. Mit Ansgar Brinkmann zieht wieder ein Ex-Fußballer ein, mit Kattia Vides hat man eine ehemalige «Bachelor»-Kandidatin am Start, mit Daniele Negroni jemanden, den das RTL-Publikum von «DSDS» kennt. Die älteren Semester werden sich auf Sidney Youngblood freuen und alle darüber rätseln, wer Matthias Mangiapane genau ist. Nicht fehlen darf auch ein Gesicht von «Germany’s Next Topmodel» - in diesem Jahr fiel die Wahl auf Giuliana Farfalla, die 2017 Schlagzeilen machte, weil sie, die früher mal ein Mann war, es in die Top30 bei der Heidi-Klum-Show schaffte.

Dass das Transgender-Thema sich nicht vermeiden lassen wird, weiß sie, wie sie im PR-Interview mit RTL erzählt: „Auf meiner Stirn soll jetzt nicht stehen: “Hey, ich bin Transgender!“ Ich will als ganz normale Frau leben. Deshalb ist mein Ziel natürlich, dass die Leute sehen, dass das völlig normal ist. Nicht, dass es krass oder besonders ist, sondern einfach ganz normal.“

Am meisten Respekt habe ich vor dem Essen. Natürlich sind die anderen Prüfungen hart und auch vor denen sollte man Respekt haben. Mein Problem ist die Konsistenz, ich bekomme schnell einen Würgereiz. Ich gebe auf jeden Fall mein Bestes und wenn ich es schaffe, freue ich mich umso mehr. Schaffe ich es nicht, kann ich wenigstens sagen, ich habe es für das Team versucht
Daniele Negroni
Über die inhaltliche Ausgestaltung der Dschungelshow ist bis dato wenig ans Licht der Öffentlichkeit geraten. Am Wochenende und Anfang der Woche sind die Stars in Down Under eingetroffen. Die Reise dorthin hat RTL via Social Media bereits begleitet. Somit ist es wahrscheinlich, dass die Aufnahmen schon Mitte der Woche begannen und in der fast dreistündigen Freitags-Sendung also bereits genug Material der neuen Dschungelhelden vorliegt. Ob man auf das zuletzt teilweise genutzte zweite Camp, wie in manchen Medien berichtet, heuer wirklich verzichtet ist aber ebenso unklar wie die Frage, ob neue strategische Kniffe zum Einsatz kommen. Eines wird sicherlich nicht fehlen: Die Ekel-Prüfungen, in denen allerlei Tierisches zum Essen vorgesetzt wird. Über sieben Millionen Fans können es jetzt schon kaum erwarten.
19.01.2018 11:00 Uhr Kurz-URL: qmde.de/98384
Manuel Weis

super
schade

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