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Upfronts 2017: CBS lässt es knallen

Mit Shemar Moore und David Boreanaz holt sich der Sender Publikumslieblinge in neuen Serien ins Programm. Auch der junge Sheldon darf nicht fehlen. Die ganz große Innovation aber bleibt aus, nicht zuletzt weil CBS an seiner grundsätzlichen Strategie festhält.

Seite 1 Unter Zugzwang steht der amerikanische Broadcaster CBS dieser Tage. Im Jahr 2016 hatte die Station zwar noch den ersten Platz unter den großen Sendern inne, aber mit einem Verlust von sechs Prozent und im Schnitt 8,81 Millionen Zuschauer war der Vorsprung gehörig geschrumpft. NBC holt auf – legte um sechs Prozent zu – und kommt auf etwas mehr als 8,40 Millionen Zuschauer. Auch bei den 18- bis 49-Jährigen besteht bei CBS Luft nach oben. Hier liegt NBC, das zwei Prozent gut machte, immer deutlicher vorne, nicht zuletzt weil CBS an Platz zwei liegend, 2016 fünf Prozent der Zuschauer verlor.

Als wirklich kreativ konnte der Sender zuletzt schon nicht mehr bezeichnet werden. CBS konzentrierte sich auf Ableger bekannter Marken (denken wir an «NCIS» oder «Criminal Minds») oder setzte auf beliebte Seriengesichter, die in neuen Serien zurückkehren – wie im Fall von Michael Weatherly. Grundsätzlich hat sich daran auch in diesem Jahr nichts geändert. Als neue einstündige Serien hat CBS etwa «SWAT» geordert. Shemar Moore, der vor einigen Monaten «Criminal Minds» verließ, soll dort zu einem der prägenden Gesichter werden. Das Aus von «Bones» beim Mitbewerber FOX machte man sich für die neue Serie «Seal Team» zu Nutze. David Boreanaz, etliche Jahre lang als Co-Ermittler bei der Knochenjägerin zu sehen, wird in diesem Neustart die Hauptrolle übernehmen.

Der Trend geht also hin zur Action-Serie. Woher die Zuversicht in diesem Genre kommt, ist nicht ganz klar. Zwar gab es zuletzt hoffnungsvolle Starts wie den von «Lethal Weapon», genauso aber auch gescheiterte Versuche wie etwa das sehr adrenalingeladene «24: Legacy».

Die Dienste von Alan Cumming hat sich der Sender für den CIA-Thriller «Instinct» gesichert. Dieser spielt darin einen Ex-Agenten, der nun Professor ist, von der Behörde aber als Berater geholt wird, um eine Mordserie aufzuklären. Eyecatcher im Sitcom-Bereich wird sicherlich der «Big Bang Theory»-Ableger «Young Sheldon». Erwartungsgemäß wird die neue Serie von Chuck Lorre, an der auch Erwachsenen-Sheldon-Darsteller Jim Parsons selbst mitarbeitet, im «Big Bang Theory»-Umfeld eingesetzt. Insgesamt setzt CBS auf fünf Neustarts im Herbst, alle sollen von bekannten Marken ins sichere Fahrwasser gezogen werden.

Der «Big Bang Theory»-Ableger «Young Shelon» startet erst im November, wenn der Donnerstag bei CBS wieder befreit ist vom Football – und läuft dann hinter dem Original. Dieses wird im September und Oktober, wie in den Jahren zuvor auch, am Montag gestartet – und soll dann die neue Sitcom «9JKL» anschieben. Neu am Montag ist auch «Me, Myself & I» - «Kevin can Wait» ist einer der bekannten Rückkehrer. Der Dienstag bleibt komplett unverändert – mittwochs kommt das neue «SEAL Team» hinzu. Es läuft auf dem bisherigen Slot von «Criminal Minds», das in seiner 13. Staffel nun erst um 22 Uhr eingesetzt wird. «SWAT» wird neues Lead-Out aus dem Donnerstagabend, ebenfalls gesetzt um 22 Uhr. Keine Veränderungen gibt es freitags, am Sonntag läuft neu «Wisdom of the Crowd», während der Los Angeles-Ableger von «NCIS» und «Madam Secretary» neue Sendeplätze zugewiesen bekommen.

Nicht mehr Teil von CBS sind das langjährige «2 Broke Girls», aber auch von «Criminal Minds: Beyond Borders» oder «The Odd Couple» hat man sich getrennt. Ganz frisch kommt die Information der (schon erwarteten Absetzung) von «Training Day». Noch auf Sendeplätze warten müssen derweil etablierte Shows wie «The Amazing Race» oder der Sherlock-Holmes-Krimi «Elementary».

Warum CBS «American Idol» nicht wollte


Nette Geschichte am Rande: CBS-Boss Leslie Moonves teilte einen kleinen Seitenhieb an ABC und deren Show «American Idol» aus. Auch CBS sei das Format angeboten worden, aber man wollte es nicht - und zwar aus verschiedenen Gründen. Einer davon sei der Preis gewesen. Der sei nämlich so hoch gewesen, dass man einen 35-Share (quasi eine unfassbar hohe Quote) erreichen hätte müssen, um damit wirtschaftlich erfolgreich zu sein. Für CBS also hätte die Show keinen Sinn gemacht, aber für ABC würde es (sicherlich) Sinn ergeben, erklärte der Senderchef.



Neu: «By the Book», «SWAT», «Instinct», «Seal Team», «Wisdom of the Crowd», «Me, Myself and I», «9JKL», «Young Sheldon» und «Star Trek: Discovery».

Verlängert: «Code Black», «Elementary», «The Big Bang Theory», «Blue Bloods», «Bull», «Hawaii Five-0», «Criminal Minds», «The Good Fight», «Kevin Can Wait», «Life in Pieces», «MacGyver», «Madam Secretary», «Man with a Plan», «Mom», «NCIS», «NCIS: Los Angeles», «NCIS: New Orleans», «Scorpion» und «Superior Donuts».

Abgesetzt: «The Odd Couple», «Criminal Minds: Beyond Borders», «The Great Indoors», «2 Broke Girls», «American Gothic», «BrainDead», «Doubt», «Pure Genius», «Training Day» und «Ransom».
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17.05.2017 16:02 Uhr Kurz-URL: qmde.de/93213
Manuel Weis, Lukas Brübach und Fabian Riedner

super
schade


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Es gibt 7 Kommentare zum Artikel
Kunstbanause
18.05.2017 09:14 Uhr 5
Weil die Leute TBBT aus unverständlichen Gründen vergöttern - man sieht es doch, dass selbst hierzulande nur die 3498. Wiederholung laufen muss statt einer neuen, mutigen Serie, und die Einschaltquoten sind besser. Das wird in den US of A auch nicht anders sein, also schlachtet man das noch ordentlich aus. Nerdstories sind momentan sowieso der Renner, und in fast jeder Standardkrimiserie gibt es doch einen Sonderling, der superhochbegabt und schrullig ist. Oder einfach nur "plakativ anders".
Sentinel2003
18.05.2017 12:35 Uhr 6
ja, wo Du Recht hast...und, ja, vor allem wollen die Macher TBBT schlachten und Melken, bis es nicht mehr geht.
Florence
18.05.2017 14:31 Uhr 7

Ich weiß ja nun nicht was du dir an Informationen eingeholt hast, aber 2 von den 3 neuen Crime Dramen haben mit Richard T. Jones (WISDOM OF THE CROWD) und Shemar Moore (S.W.A.T.) jeweils auch black males in den lead rolls :roll:
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