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US-Autoren: 96 Prozent der Gewerkschaftler stimmen für Streik

Sollten die finalen Verhandlungen zwischen US-Autorengewerkschaft und Produzenteninnung nicht nach ihren Wünschen verlaufen, gehen die Film- und Fernsehautoren ab Mai in einen folgenreichen Streik.

Und die US-Late-Nights?

Fans der US-Late-Nights werden den Streik sofort zu spüren bekommen: Als tagesaktuelle Formate sind «The Tonight Show», «The Daily Show», «Jimmy Kimmel Live!», «Late Night with Seth Meyers» und auch das wochenaktuelle «Saturday Night Live» im Falle eines Autorenstreiks quasi unmöglich zu bestreiten – auf bereits bestehende Skripts können die Formate ja nicht zurückgreifen. Die US-Networks werden stattdessen Wiederholungen zeigen.
Der Druck auf die US-amerikanische Film- und Fernsehindustrie erhöht sich massiv: Die Writers Guild of America (WGA) befindet sich mit der Produzenteninnung noch bis einschließlich zum 1. Mai in Verhandlungen um vorteilhaftere Vertragsbedingungen. Sollten diese Verhandlungen scheitern, so gehen die Autorinnen und Autoren ab dem 2. Mai in einen Streik – dafür stimmten 96 Prozent der Gewerkschaftsmitglieder.

Die Länge des Streiks, sollte er eintreten, lässt sich selbstredend noch nicht einschätzen. Der bislang letzte WGA-Streik erstreckte sich jedoch über 100 Tage und legte somit 2007/08 unter anderem die Skriptentwicklung diverser Big-Budget-Kinoproduktionen lahm. Die TV-Branche bekam die Auswirkungen des Streiks unmittelbar zu spüren.

Der dieses Jahr drohende Streik wird mit großer Wahrscheinlichkeit, so US-Branchenexperten, den Start der TV-Saison 2017/18 nach hinten verschieben: Der übliche Ablauf im Network-Fernsehen ist, dass nach den Mitte Mai getroffenen Entscheidungen, welche Serien zu Saisonbeginn weitergehen und neu starten, im Juni die Autorengruppen zusammengestellt werden und ab Juli gedreht wird. Dies ließe sich dieses Jahr im Streik-Falle kaum einhalten, so dass die gewohnten Staffel- und Serienstarts im September ebenfalls unwahrscheinlich sind. Auch diverse Kabel- und VoD-Serien werden vom Streik betroffen sein. So steht für ab Mai der Drehstart für neue Folgen von «The Walking Dead», «Jessica Jones» und «American Horror Story» an, zudem wird «Star Trek Discovery» zum etwaigen Streikbeginn nur rund die Hälfte seiner ersten Staffel in trockenen Tüchern haben.
26.04.2017 10:10 Uhr Kurz-URL: qmde.de/92713
Sidney Schering

super
schade

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Tags

American Horror Story Jessica Jones Star Trek Discovery The Walking Dead

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Es gibt 1 Kommentar zum Artikel
Sentinel2003
28.04.2017 10:15 Uhr 1
Das riecht sehr stark nach Streik.
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