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«Das perfekte Dinner»: Immer mehr Enttäuschungen, immer weniger Erfolge

Auch nach der EM vermag es die einst so erfolgreiche Kochshow nicht mehr, den VOX-Vorabend mit wirklich beeindruckenden Werten zu bespielen. Immer wieder fällt man sogar klar unter den Schnitt.

Keine Frage: In seiner mittlerweile elfeinhalbjährigen Geschichte hat «Das perfekte Dinner» seinem Sender viele große Erfolge beschert, die es den Programmverantwortlichen von VOX nicht gerade leicht machen, sich von diesem Aushängeschild zu trennen. Doch die sich bereits in den vergangenen Jahren zunehmend abzeichnende Negativ-Tendenz der Einschaltquoten setzt sich auch derzeit wieder nahtlos fort - wobei wir im Falle des «Dinners» von einer sukzessiven Erosion der Relevanz sprechen, nicht von derlei dramatischen Stürzen, die in der medialen Berichterstattung generell lieber gesehen werden und häufiger stattfinden, da sie mehr schlagzeilenträchtigen Stoff hergeben. Was im Zuge der Vorabend-Kochshow aber inzwischen deutlich zu beobachten ist: Wirklich starke Werte verzeichnet sie kaum mehr, schlechte Tage gibt es auf der anderen Seite aber immer wieder mal.

So tat man sich etwa in den letzten Juni-Tagen schwer, als man sich vom 28. und 30. Juni nicht mehr gegen eine direkte EM-Konkurrenz zu behaupten hatte - und gleichzeitig eine plausible Ausrede für schwache Einschaltquoten verlor. Mit gerade einmal 4,3 bis 5,7 Prozent lief es innerhalb der werberelevanten Zielgruppe zur gewohnten Sendezeit um 19 Uhr deutlich zu schlecht, bei allen Fernsehenden ab drei Jahren blieb man jeweils knapp unter der Millionenmarke hängen, was leicht unterdurchschnittlichen Werten von 4,3 bis 4,7 Prozent entsprach. Erst am Freitag und zum Monatswechsel entkrampfte sich die Situation ein wenig mit guten 5,4 Prozent Gesamt- sowie nur leicht unterdurchschnittlichen 6,4 Prozent Zielgruppen-Marktanteil bei 1,02 Millionen Interessenten.

Diese Entspannung konnte man sich dann auch zunächst erhalten, denn mit 1,01 bis 1,13 Millionen verliefen die ersten drei Tage in Juliwoche eins ebenfalls ziemlich entspannt. Beim Gesamtpublikum kamen ganz gute 4,9 bis 5,4 Prozent zustande, bei den jüngeren wurden immerhin 5,8 bis 6,7 Prozent bei bestenfalls 0,43 Millionen verbucht und auch am Freitag sah es mit 5,2 und 6,4 Prozent bei durchschnittlich genau einer Million Fernsehenden ganz nett aus. Das Problem: Mehr als nett war aber nie drin - und auf der anderen Seite tat man sich eben mit nur 4,3 Prozent Zielgruppen-Marktanteil bei insgesamt 0,81 Millionen am Donnerstag extrem schwer. Zumindest eine Teilzeit-Ausrede hatte man hier aber noch anzubringen, schließlich startete das ZDF seine sehr umfassende Vorberichterstattung zum deutschen Halbfinal-Spiel gegen Frankreich an diesem Tag ausnahmsweise bereits um 19:25 Uhr.

Von vergleichsweise herausragender Form war dann die Ausgabe vom 13. Juli, die mit 1,14 Millionen die höchste Zuschauerzahl seit über einem Monat verbuchte, wenngleich der Gesamt-Marktanteil mit 5,2 Prozent nicht so recht umzuhauen wusste. Anders sah es da schon in der werberelevanten Zielgruppe aus, wo mit 7,4 Prozent bei 0,48 Millionen erstmals seit dem 6. Juni wieder ein Wert klar oberhalb der Sieben-Prozentmarke zu Buche stand. Es war allerdings auch wieder die einzige Folge der Woche, die zumindest mal klar den Senderschnitt übertraf - die restlichen Episoden hatten sich mit miesen 5,1 Prozent bis durchschnittlichen 6,8 Prozent zu begnügen, lagen insgesamt aber zumindest stets bei etwa fünf Prozent. Und dann gab es am 19. Juli eben wieder so einen Tag, der bei den 14- bis 49-Jährigen mit nur noch 4,1 Prozent im tiefroten Bereich landete und die Gesamtbilanz deutlich nach unten zog. Insgesamt sahen 0,86 Millionen Menschen zu, hier wurden immerhin 4,6 Prozent eingefahren.

«Promi Dinner»: Nur noch mit Dschungel-Stars, bitte!

Seit langem schon ist «Das perfekte Promi Dinner» dem harten Sendeplatz am Sonntag zur Primetime nicht mehr gewachsen - mit einer Ausnahme: Wenn Dschungelcamp-Teilnehmer mitmischen, kommen noch immer über neun Prozent Zielgruppen-Marktanteil zustande. Alles in allem wurde die Dosis an neuen Folgen aber erheblich zurückgefahren: Gab es im Vorjahr bis zum Juli insgesamt neun Primetime-Einsätze, waren es derer 2016 bislang gerade einmal vier.
Im Durchschnitt gelangten die ersten zehn Juni-Ausgaben auf eine Sehbeteiligung von 1,12 Millionen, was grundsoliden 5,0 Prozent des Gesamtpublikums, aber eben nur 6,1 Prozent der besonders wichtigen jungen Zuschauergruppe zwischen 14 und 49 Jahren - im Normalfall gelangt der Privatsender hier auf fast einen Prozentpunkt mehr. Interessant ist aber vor allem der Vergleich mit dem Juli vergangenen Jahres, als die ersten zehn Episoden des Monats noch auf deutlich bessere 5,8 und 7,9 Prozent bei 1,14 Millionen Fernsehenden gekommen waren.

Und je weiter man in die Vergangenheit zurückblickt, desto deutlicher mehren sich die schwarzen und verringern sich die roten Zahlen - wenngleich man sich die Quoten-Entwicklung des «Perfekten Dinners» nicht wie eine stetig leicht absinkende Kurve vorstellen darf, es gab schon immer mal wieder kleinere temporäre Steigerungen und Abfälle. Doch vor allem die Kontinuität, die man mittlerweile dabei an den Tag legt, sich weit überdurchschnittlichen Werten zu erwehren, muss Sorgen machen. Seit mehr als drei Monaten hat man nicht mehr die Marke von acht Prozent in der Zielgruppe geknackt - es ist fraglich, wie lange man auf diesem Niveau noch den täglichen Vorabend bespielen kann, ohne dass man in der Chefetage von VOX nervös wird.
23.07.2016 15:00 Uhr Kurz-URL: qmde.de/86992
Manuel Nunez Sanchez

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Das perfekte Dinner Dinners Perfekten Dinners

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