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Talkcheck: Die Diskussion um den G7-Gipfel

Am Mittwochabend begrüßte Anne Will eine prominente Runde, um über den G7-Gipfel im bayerischen Elmau zu diskutieren. Wie reagierten die Zuschauer auf die Nebenkriegsschauplätze?

Der Gast der Woche

Am Freitag, den 12. Juni, nimmt Kai Pflaume in der «NDR Talk Show» neben Barbara Schöneberger und Hubertus Meyer-Burckhardt Platz. Dabei gewährt der Moderator, der eigentlich mal Banker war, Einblick in seine neue Show. Am 6. Juli startet im Ersten das Quiz «Wer weiß denn sowas?», in dem Pflaume seinen Kandidaten kuriose Fragen stellt.
Sobald die großen Staatschefs aufeinander treffen, ist jede Menge Potenzial für Diskussionen geboten. Ab Sonntag finden sich im Schloss Elmau die Regierungschefs der G7 ein. Die Gruppe der Sieben, so der vollständige Titel, wurde 1975 gegründet. Mitglieder waren die zum Gründungszeitpunkt bedeutendsten Industrienationen. Als informelle Gruppe existierte bereits 1973 eine G4, zu der neben Deutschland auch die USA, Frankreich und das Vereinigte Königreich gehörten. Im Herbst des Jahres stieß auch Japan zur Gruppe dazu. 1975 folgte Italien und ein Jahr später Kanada. 1998 wurde auch Russland als Teilnehmer der G7-Treffen, nicht jedoch als Mitglied, aufgenommen. Am 25. März 2014 schlossen die Mitglieder Russland nach der Annexion der Krim wieder aus.

Bereits im Vorfeld des aktuellen Treffens gab es aus der Politik sowie der Wirtschaft immer wieder Stimmen, die dazu rieten, Russland erneut einzuladen. Ziel sollte eine Beruhigung des angespannten Verhältnisses zwischen den Weststaaten und den Osteuropäern sein. Eine Teilnahme von Russland war jedoch nicht der einzige Diskussionspunkt. Viele Bürger erachten die Kosten des Gipfels als zu hoch. Bereits 2007 beim G8-Gipfel in Heiligendamm, kamen auf den Bund Kosten in Höhe von 80 Millionen Euro zu. Mit den gleichen Kosten rechnet man auch diesmal. Hinzu kommen rund 130 Millionen des Freistaats Bayern sowie mindestens eine Million Euro der Stadt München für zusätzliche Sicherheitsaufwendungen. Der Bund der Steuerzahler geht sogar von Kosten von bis zu 360 Millionen Euro aus.

All diesen Themen nahm sich auch Gastgeberin Anne Will in der nach ihr benannten Talkshow am Mittwochabend ab 22.45 Uhr an. Für das brisante Thema gelang es ihr und ihrer Redaktion eine prominent-besetzte Runde einzuladen. Zu Gast waren Katrin Göring-Eckardt, Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bundestag, Oskar Lafontaine, Fraktionsvorsitzender der Linken im saarländischen Landtag, Edmund Stoiber, ehemaliger bayerischer Ministerpräsident sowie Klaus von Dohnanyi, ehemaliger erster Bürgermeister von Hamburg.

Die Runde diskutierte die Frage „G7-Gipfel im Schloss – Teuer, exklusiv, überflüssig?“ Dabei sollte es um die Ziele des Gipfels sowie die Transparenz der Veranstaltung gehen. Schließlich stehen Europa und der Rest der Welt in Zukunft vor schweren Aufgaben. Trotz des Themas und den illustren Gästen kam «Anne Will» nur auf 1,24 Millionen Zuschauer und einen Gesamtmarktanteil von 7,8 Prozent. Aus der Gruppe der Zuschauer im Alter zwischen 14 und 49 Jahren fanden sich lediglich 0,20 Millionen ein, die somit für einen Marktanteil von 3,2 Prozent sorgten. In den beiden vorherigen Ausgaben erreichte die Talkshow noch rund 100.000 Zuschauer mehr, was am 20. Mai einen Marktanteil von 8,8 Prozent bedeutete. Von den Jüngeren erreichte «Anne Will» vor zwei Wochen noch 4,6 Prozent.

Ein Teilgrund für die verhaltenen Quoten, trotz des Themas, war die Richtung die die Diskussion einschlug. Anstatt sich auf die Kernthemen zu fokussieren, war es für einige Gäste wichtiger, über den Umgang mit den Demonstranten oder die Kosten des Gipfels zu sprechen. Edmund war es hingegen wichtig, den Grund der G7-Gipfel zu erläutern: „Wir haben riesige Probleme und es lohnt sich immer, darüber zu sprechen. Ich finde diese Gedanken über die Kosten kleinkariert. Wenn was rauskommt, ist es das Wert.“
07.06.2015 14:00 Uhr Kurz-URL: qmde.de/78678
Dennis Weber

super
schade


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Anne Will

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