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Woody Allen bereut Amazon-Deal

Die Regie-Legende hegt Zweifel daran, ob sie die richtige Entscheidung getroffen hat, als sie für eine Amazon-Studios-Serie unterschrieb.

Ich hoffe, dass das nur Nervosität ist, aber es ist wirklich schwer. Ich fühle mich wie ein Fisch auf dem Wasser. Ich mache seit Jahrzehnten Filme und kenne mich auch im Theater aus, habe eine Millionen Stücke gesehen. Aber das ... wie beginnt man etwas, das nach einer halben Stunde endet und dann ein anderes Mal weitergeht? Das ist einfach nicht mein Ding!
Woody Allen
Es war ein Knaller, mit dem die Amazon Studios Anfang des Jahres auf sich aufmerksam gemacht haben: Das zum Versandhaus Amazon gehörende Produktionsstudio gab bekannt, dass es Woody Allen dazu verpflichten konnte, eine sechsteilige Comedyserie zu kreieren. Der Neurotiker kommentierte diese News trocken, indem er den Deal als Fehlentscheidung seitens Amazon bezeichnete (wir berichteten). Auf Cannes gestattete der Oscar-Preisträger der anwesenden Presse nun ein Update über sein erstes Serienprojekt – und gab zu Protokoll, dass er mittlerweile glaubt, nicht Amazon habe einen Fehler begangen, sondern er selbst.

„Es war ein katastrophaler Fehltritt von mir“, zitiert 'USA Today' Woody Allen. „Ich hadere damit. Ich hätte mich niemals darauf einlassen sollen.“ Das Problem sei, dass er zu sehr dem Medium Film verschrieben sei und keinen Schimmer hätte, wie er etwas seriell erzählen könnte. „Ich dachte, das wäre völlig einfach, sechs Halbstünder zu schreiben. Ich dachte, das wäre ein Kinderspiel. Doch es ist sehr, sehr schwer.“

Im Gespräch mit dem US-Branchenblog 'Deadline Hollywood' führte der «Midnight in Paris»-Macher weiter aus und erläuterte, dass es die Amazon Studios waren, die auf ihn zukamen. Das Angebot lehnte er mehrmals ab, weil er das Fernsehgeschehen nicht verfolge und sich daher nicht als TV-Macher betätigen wolle. „So ging das eineinhalb Jahre hin und her, und sie boten mir einen immer besseren Deal an.“ Allen fasst die Verhandlungstaktik des Studios zusammen: „Letztendlich kamen sie an und sagten mir: 'Wir lassen sich alles tun, was du willst. Gib uns einfach drei Halbstünder. Die können in Schwarz-weiß sein, in Paris spielen, in New York und in Kalifornien. Sie können von einer Familie handeln, lustig sein, mit dir in einer Rolle, oder auch tragisch. Wir müssen wirklich nicht wissen, was du machst, du musst nur am Ende sechs halbstündige Folgen abliefern.'“ So dankbar Allen für dieses Angebot sei, fühle er sich nun von den Möglichkeiten erschlagen – weshalb er noch immer nach Ideen suche.
15.05.2015 19:24 Uhr Kurz-URL: qmde.de/78260
Sidney Schering

super
schade


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Tags

Amazon Amazon Prime Instant Video Midnight in Paris Woody Allen

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Es gibt 1 Kommentar zum Artikel
Sentinel2003
15.05.2015 19:56 Uhr 1
Tja, Woody, da haste wohl im wahrsten Sinne des Wortes voll ins Schwarze getroffen... :wink: :shock:
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