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Phoenix: Europawahl erreicht kaum Zuschauer

Eine Debatte der Spitzenkandidaten zur Europawahl am 25. Mai verfehlte den Senderschnitt deutlich; erst die anschließende Analyse sprach mehr Menschen an.

Zur Europawahl

In Deutschland sind 63,6 Millionen Menschen zur Wahl aufgerufen, davon rund zwei Millionen ohne deutschen Pass. Sie bestimmen die 96 Mitglieder des Europäischen Parlaments aus Deutschland und damit nach Inkrafttreten des Vertrags von Lissabon drei Abgeordnete weniger als in der Vergangenheit. Dennoch stellt Deutschland weiterhin mit Abstand die meisten der 751 Vertreter.
43 Prozent – wo bei jedem Fernsehsender die Sektkorken knallen würden, muss sich das Europäische Parlament Fragen nach seiner Legitimation gefallen lassen. Nicht einmal die Hälfte aller Europäer nahmen im Jahr 2009 die Chance war, ihre Vetreter in Straßburg zu bestimmen. Auch in Deutschland ist die Bereitschaft, sich am Sonntag für die EU in die Wahlkabinen zu begeben, äußerst bescheiden. Entsprechende Anstrengungen werden hierzulande unternommen, die Menschen doch noch von der Wichtigkeit des Gremiums zu überzeugen, insbesondere im öffentlich-rechtlichen Fernsehen. Das Interesse daran ist eher gering, so erreicht ein TV-Duell des konservativen und sozialdemokratischen Kandidaten im ZDF ab 20.15 Uhr nur 1,79 Millionen aus dem Gesamtpublikum, die lediglich 5,8 Prozent entsprachen. Versteckt in der Primetime auf Phoenix, wurde am Donnerstag die gesamte Runde der Anwärter auf das Amt des Kommissionspräsidenten im Rahmen einer «Eurovision Debatte» nach ihren Zielen befragt.

Dass nur 0,16 Millionen und 0,5 Prozent aus dem Gesamtpublikum einschalteten, dürfte auch mit der Übertragung der Bundesliga-Relegation zwischen Hamburg und Fürth zusammenhängen, die sich zeitgleich im Ersten auf dem Platz gegenüberstanden. Da es sich um eine europaweit gezeigte Debatte handelte, ist die zweifelhafte Sendezeit den öffentlich-rechtlichen Programmen aber wohl nicht anzulasten. Aus den Reihen der Jungen sahen 0,04 Millionen und 0,4 Prozent zu.

Der Senderschnitt, der in der vergangenen TV-Saison bei 1,1 (ab drei Jahren) bzw. 0,9 Prozent (14–49) lag, wurde damit deutlich unterboten. Die Werte der anschließende «Phoenix Runde» verfehlten diese Quoten hingegen nur knapp. Die Analyse wurde von 0,17 Millionen und 0,8 Prozent insgesamt sowie 0,08 Millionen und 1,0 Prozent der Jungen verfolgt.
© AGF in Zusammenarbeit mit der GfK/TV Scope/media control. Zuschauer ab 3 Jahren und 14-49 Jahre (Vorläufige Daten), BRD gesamt/ Fernsehpanel D+EU Millionen und Marktanteile in %.
16.05.2014 09:16 Uhr Kurz-URL: qmde.de/70768
Kevin Kyburz

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Eurovision Debatte Phoenix Runde

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