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Das war 2013 - Der große Quotenmeter.de-Jahresrückblick

Im drittel Teil betrachten wir die Monate Juli, August und September.

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Juli:


Im Juni startete ein ganz besonders Experiment bei RTL. Zehn Jahre nach der Einstellung entschied sich RTL zu einer Neuauflage des «Familienduells». Allerdings nicht wie früher, werktäglich um 11.30 Uhr, sondern als Primetime-Show an vier Freitagabenden um 20.15 Uhr. Außerdem traten hier ausschließlich Promis mit ihren Familien und Bekannten an. Auch an den Regeln veränderte man Kleinigkeiten, das Grundprinzip blieb aber gleich. Es gab nur noch drei Runden pro Duell, die beiden Gewinner der Duelle traten danach nochmal gegeneinander an und mussten die jeweilige Top-Antwort finden, bevor sie im Finale um 20.000 € für einen guten Zweck spielen konnten. Eine Besonderheit war, dass das Publikum in der dritten Spielrunde mithilfe von Tablets selbst über die Antworten abstimmte. Moderator war nicht Werner Schulze-Erdel, sondern die aktuelle RTL-Allzweckwaffe Daniel Hartwich. Quotentechnisch war die Sendung unter zahlreichen Sommerflops ein voller Erfolg. Während die erste Folge schon gute 17,8 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe erreichte, konnte man sich in der zweiten Folge sogar auf 18,3 Prozent steigern. Die dritte Folge gab auf nach wie vor zufriedenstellende 15,2 Prozent ab, bevor sich die letzte Folge wieder auf 16,8 Prozent steigern konnte. Insgesamt schauten bis zu 2,61 Millionen Zuschauer zu.

Nicht ganz so erfolgreich war die zweite Hartwich-Show, die direkt im Anschluss an das Familienduell gesendet wurde. Das bereits im Frühjahr getestete Format «Cash Crash» kam mit Promi-Ausgaben und einem leicht veränderten Konzept zurück in die Wohnzimmer. Die größte konzeptionelle Veränderung war, dass jetzt zwei Teams gegeneinander antraten. Geholfen hat das den Quoten langfristig gesehen wenig. Während man mit der ersten Folge noch 2,46 Millionen Zuschauer ab drei Jahren und 16,9 Prozent in der Zielgruppe erreichte, musste man in den Folgewochen immer weiter abgeben. Bei der letzten Show waren noch 1,82 Millionen und 12,8 Prozent dabei. Die 15,2 Prozent Marktanteil, die man mit der Pilotfolge im März erzielte, konnte man also am Anfang übertreffen, fiel im Laufe der Staffel aber deutlich darunter.

Neben den mehr oder weniger erfolgreichen Shows im Sommer gab es auch zahlreiche Flops. Bei RTL wären da zum Beispiel die beiden Reality-Shows «Mama Mia – Wer heiratet meinen Sohn» und «Wild Girls – Auf High Heels durch Afrika» zu nennen. Mit der neuen Kuppel-Show «Mama Mia» versuchte man vergeblich an den Überraschungserfolg «Der Bachelor» anzuschließen. Jedoch suchte nicht nur ein Mann nach der Frau fürs Leben, sondern gleich vier. Eine ganz besondere Neuerung war, dass die Mütter auf der Suche halfen und auch bei den Dates oft dabei waren. Das kam bei den Zuschauern offensichtlich nicht gut an. Schon bei der ersten Folge standen nur enttäuschende 12,3 Prozent in der Zielgruppe auf der Uhr. Danach ging es nochmal deutlich bergab. Nach klar unterdurchschnittlichen zehn Prozent Marktanteil in der zweiten Woche entschied man sich die restlichen Folgen eine Stunde später um 21.15 Uhr zu zeigen. Nachdem man trotz des neuen Sendeplatzes teils deutlich unter die Zehn-Prozent-Marke rutsche, verbannte RTL die letzten Folgen auf den Sonntagmittag. Das Finale erreichte nur noch 0,68 Millionen Menschen ab drei Jahren und katastrophale 7,7 Prozent in der Zielgruppe. Damit darf das Format wohl als eines der größten Flops des Jahres bezeichnet werden.

Auch das neue Format «Wild Girls – Auf High Heels durch Afrika» fällt unter die Liste der zahlreichen Sommerflops. Zwar erwischte es die Sendung, die zuvor als eine Art Sommerausgabe des «Dschungelcamps» bezeichnet wurde, nicht ganz so hart wie die Kuppelshow, blieb aber auch deutlich hinter den Erwartungen zurück. Zu Beginn konnte die Reality-Show 2,62 Millionen Zuschauern insgesamt und 14,6 Prozent der werberelevanten für sich verbuchen. Von hieraus ging es nur noch bergab, zuletzt erreichte man lediglich 11,5 Prozent Marktanteil, bevor die Sendung in Doppelfolgen versendet wurde. Auch das brachte der Sendung keine besseren Quoten, das Finale schauten nur 1,79 Millionen Zuschauer an, in der Gruppe der 14- bis 49-Jähirgen kam man nicht über 11,2 Prozent hinaus. Eine Fortsetzung dürfte also auch hier ausgeschlossen sein.

Gleiches gilt auch für das ProSieben-Format «Reality Queens auf Safari», das einen Tag nach dem «Wild Girls»-Finale startete und die sowieso schon schwachen Werte der RTL-Show nochmals problemlos unterbieten konnte. Während schon die erste Folge von lediglich 1,15 Millionen Zuschauern gesehen wurde, kam das Finale auf noch schlechtere 0,87 Millionen Menschen. In der Zielgruppe erreichte das Finale absolut inakzeptable 6,3 Prozent Marktanteil. Die erste (und letzte) Staffel des Formats wurde aufgrund der schwachen Quoten nach nur zwei Folgen deutlich gekürzt. Zum Finale sendete man eine „XXL-Ausgabe“, die eine halbe Stunde länger dauerte als üblich.

Auch ProSieben setzte in diesem Sommer auf eine Kuppelshow und wollte mit «Catch the Millionaire» auch etwas vom riesigen Erfolg des «Bachelors» abhaben. Dies funktionierte zumindest zum Teil, auch wenn es lange nicht danach aussah. Der Start verlief mit 10,8 Prozent in der Zielgruppe allenfalls mäßig, auch in den Folgewochen schaffte man es nicht über den Senderschnitt hinaus. Erst in der vorletzten Folge, also nachdem auch den Kandidaten bekannt gegeben wurde, dass nur einer der drei Männer ein Millionär ist, stiegen die Quoten spürbar an. Ordentliche 12,4 Prozent der 14- bis 49-Jährigen schauten zu, insgesamt waren 1,68 Millionen Zuschauer dabei. Das Finale gab eine Woche später leicht auf 12,2 Prozent ab, die Reichweite stieg aber nochmals auf insgesamt 1,83 Millionen. Dem Format gelang also im Verlauf der Staffel eine überraschende Trendwende. Auch wenn das Format im Durchschnitt unter den Erwartungen zurückblieb, dürfte eine weitere Staffel aufgrund der zuletzt gestiegenen Quoten nicht völlig ausgeschlossen sein.

Neben sämtlichen Trash-Formaten gab es im Juli auch noch Sport zu sehen. So übertrug RTL den Audi Cup, genauer gesagt die beiden Spiele des FC Bayerns. Am ersten Tag schauten 4,55 Millionen Menschen die erste Halbzeit, die zweite Hälfte legte auf 5,42 Millionen zu und erreichte damit einen fantastischen Marktanteil von 20,9 Prozent. Bei den werberelevanten waren ebenfalls sehr gute 18,8 Prozent dabei. Das Finale wurde einen Tag später von bis zu 5,80 Millionen Zuschauern gesehen, in der Spitze wurden 23,1 Prozent Marktanteil aller und 18,7 Prozent der 14- bis 49-Jährigen gemessen.

Sehr starke Werte erreichte auch die ARD mit der Fußball-EM der Frauen. Das Finale, in dem die deutsche Nationalmannschaft gegen Norwegen den Titel holen konnte, kam ab 16 Uhr auf eine Reichweite von 8,91 Millionen Menschen, insgesamt führte dies zu sensationellen 45,6 Prozent, in der Zielgruppe lag man mit 36,7 Prozent ebenfalls meilenweit über dem Senderschnitt.

Ein weiteres sportliches Highlight in diesem Sommer war der Einzug von Sabine Lisicki ins Wimbledon-Finale. Dieses war allerdings nur im Pay-TV zu sehen. Der Sender Sky erreichte mit dem Finale 0,59 Millionen Zuschauer, was zu phänomenalen 6,3 Prozent aller und 8,4 Prozent in der Zielgruppe führte. Das Erste musste sich mit einer Zweitverwertung im Rahmen der «Sportschau» begnügen, die immerhin auf 1,15 Millionen Zuschauer und 12,1 Prozent Marktanteil kam.

Eine wichtige Meldung gab es im Juli noch, nämlich der Wechsel von Christian Rach zum ZDF. Rach war jahrelang beim Sender RTL erfolgreich, unter anderem mit seinen Doku-Soaps «Rach, der Restaurant Tester», «Rachs Restaurantschule» und zuletzt mit dem neuen Format «Rach deckt auf». Auch im ZDF kann man Rach in Zukunft in Ernährungs- und Verbrauchershows sehen, allerdings mit neuen Formaten.
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02.01.2014 12:00 Uhr Kurz-URL: qmde.de/68247
Fabian Riedner und Florian Dopf

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