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Gewinner 2013: Oliver Pocher

Der Comedian, der in den vergangenen beiden Jahren wenig präsent schien, war 2013 mal wieder in aller Munde – und das längst nicht nur wegen seines Privatlebens.

Vita Oliver Pocher

  • 1999 bis 2002: VIVA (u.a. «Interaktiv»)
  • 2003 bis 2007: ProSieben («Rent a Pocher», «Gameshow Marathon»).
  • 2007/2008: «Schmidt & Pocher» (Das Erste)
  • 2009: «Sportfreunde Pocher» (Sat.1)
  • seit 2009: «5 gegen Jauch»
  • 2009 - 2011: «Die Oliver Pocher Show»
  • 2011-2013: «Samstag Live!» (Sky)
  • seit 2013: «Alle auf den Kleinen» (RTL), «Mein Mann kann» (Sat.1), «Promi Big Brother» (Sat.1), «Das Duell - Alle gegen den BVB» (Sat.1)
  • zudem u.a. Auftritte als "Sturmi" in «Alarm für Cobra 11» und Kinofilm «Vollidiot» (2007, Hauptrolle Simon Peters)
Ein Newcomer ist Oliver Pocher gewiss nicht. Seit bald 15 Jahren arbeitet der Comedian für das Fernsehen. 1999 begann er seine Karriere als Unbekannter bei VIVA, schon 2003 schaffte er mit «Rent a Pocher» den Sprung zu ProSieben. In dieser Zeit konnte sich der heute 35-Jährige eine riesige Fangemeinde aufbauen. Rund 160.000 Follower versammelt Pocher bei Twitter, etwa 736.000 Fans hat der Komiker bei Facebook. Von derartig hohen Werten können viele andere Promis nur träumen. Und dennoch schien der polarisierende Hannoveraner in den letzten beiden Jahren zeitweise kaum präsent. Nachdem RTL Pocher 2011 für sich verpflichtet hatte, passiert zunächst nicht viel. Nach seinem Scheitern bei Sat.1 ließ ein "Neuanfang", von dem Pocher damals selbst gesprochen hatte, auf sich warten. Bis auf «Samstag live» bei Sky und gelegentliche Moderationen von «5 gegen Jauch» war es ruhig geworden um den Comedian.

Im diesem Jahr aber meldete sich Pocher mit Karacho zurück. Große Resonanz fand besonders seine Spieleshow «Alle auf den Kleinen», die RTL nach einer langen Entwicklungsphase zu Beginn des Jahres gestartet hatte. Mit fast vier Millionen Zuschauern und mehr als 20 Prozent Marktanteil gelang der Einstand der «Schlag den Raab» ähnelnden Show tadellos - und die Boulevardpresse feierte Pocher. So fragte die Bild, ob Pocher „schon jetzt der bessere Raab“ sei. Dass diese Aussage voreilig formuliert war, offenbarten allerdings die weiteren Folgen. Seinen Tiefpunkt erreichte «Alle auf den Kleinen» am 7. September, als es auf 8,2 Prozent in der Zielgruppe abstürzte. Ironie des Schicksals: Diese Niederlage ging ausgerechnet gegen «Schlag den Raab» über die Bühne. Bitter für RTL und Pocher.

Dennoch bekam das Pocher-Format kurz vor knapp die Kurve - dem öffentlichkeitswirksamen Twitter-Krieg zwischen Boris Becker und Oliver Pocher höchstpersönlich sei Dank. Wegen Beckers neuen Buches kam es zu einem Zoff zwischen den beiden via Twitter, dessen Potenzial die Hintermänner schnell erkannten. Sie zogen die nötigen Fäden, sodass es im Oktober zum Aufeinandertreffen der beiden vermeintlichen Rivalen kam. Die Quoten der Sonderausgabe explodierten zwar nicht, die öffentliche Resonanz war aber mal wieder riesig. Aufgabe erfüllt, Show vorerst gerettet

Doch auch die seit vier Jahren existierende Rateshow «5 gegen Jauch» vernachlässigte Pocher 2013 nicht. Die bis dato vier in diesem Jahr gezeigten Promi-Specials der Show mit dem Entertainer generierten bis zu 5,83 Millionen Zuschauer und über 20 Prozent in der Zielgruppe. Dennoch kann nicht verschwiegen werden, dass die Folgen in direkter Konkurrenz zu «The Voice» in der zweiten Jahreshälfte zuletzt herbe Einbußen verkraften mussten. Eine fünfte und letzte Folge von «5 gegen Jauch» in diesem Jahr wird am Freitag mehr über eine langfristige Entwicklung spekulieren lassen können.

Aber nicht nur bei RTL lief es für Pocher dieses Jahr rund. Vor allem Sat.1, das nach dem Ende seiner gefloppten Show 2011 keine Aufgaben mehr für den Comedian hatte, spannte den Entertainer wieder stark ein. Als großer Förderer von Oliver Pocher gilt Sat.1-Chef Nicolas Paalzow, der den Comedian in den letzten Monaten wieder als wahres Sat.1-Gesicht zu etablieren versuchte. Einer der Höhepunkte Pochers war dabei mit Sicherheit «Promi Big Brother». Über zwei Wochen kommentierte er zusammen mit Cindy aus Marzahn die Ereignisse im Container, für den Sat.1 unter anderem David Hasselhoff verpflichtet hatte. Wenngleich die Show zeitweise mit Quotenproblemen zu kämpfen hatte und auch qualitativ nicht an ihr Vorbild, das Dschungelcamp, herankam: Große Aufmerksamkeit und Präsenz bescherte es Pocher zweifelsohne. Immerhin durfte der 35-Jährige zwei Wochen lang jeden Abend live auf Sendung.

Pocher und die Ultras

Abseits seines TV-Engagements erhitzte Pocher im Februar die Gemüter vieler Fußballfans. In Anspielung auf Gewalt in deutschen Stadien twitterte er ironisch: „Keine Pyros, keine Ultras – trotzdem Stimmung!!! Was läuft falsch beim #Superbowl!??“ Doch löste Pocher damit einen wahren Shitstorm aus. Hunderte Schmäh-Kommentare und üble Beleidigungen landeten auf seiner Seite. „Pyrotechnik legalisieren, Pocher aussortieren!“ und „Pocher du Penner“ sind hierfür nur harmlose Beispiele.
Trotz seines Weggangs von Sky war Pocher aber auch sportlich 2013 sehr aktiv: Mit «Das Duell - Alle gegen den BVB» veranstaltete der 35-Jährige in Anlehnung an die «Sportfreunde Pocher» ein erneutes Fußballcasting bei Sat.1. Die regulären Freitagsfolgen stellten zwar keinen übermäßigen Erfolg dar, dafür punktete Pocher mit dem Live-Spiel gegen den BVB. Den Erfolg des Spiels belohnte Nicolas Paalzow schnell, indem er Oliver Pocher weiter beförderte und ins «ran»-Moderatorenteam holte. Der 35-Jährige moderierte in Folge dessen bereits erste Europa-League-Spiele bei kabel eins und wird auch zukünftig Moderator von Boxevents beim Bällchensender sein.

Neben der Moderation größerer Sat.1-Projekte und Sportevents durfte Pocher 2013 zudem die Verleihung des «Deutschen Fernsehpreises 2013» moderieren. Zwar fiel diese aus Quotensicht erneut komplett durch, die Schuld am Versagen Pocher zu geben, wäre aber verkehrt. Vielmehr versteckte Sat.1 die Gala wissentlich am späten Freitagabend und machte eine ansehnliche Quote damit nahezu unmöglich. Doch allein schon die Tatsache, dass Pocher den Fernsehpreis moderieren durfte, brachte das Großmaul wieder ein Stückchen weiter in Moderatoren-Riege eins.

Zudem vertraute Sat.1 Oliver Pocher mit zahlreichen kleineren Projekten. So verließ Pocher erst kürzlich seine Paradegebiete – Entertainment und Sport – und erhielt die Hauptrolle im Sat.1-Weihnachstfilm «Der Weihnachtskrieg». Des Weiteren übernahm er in diesem Jahr die Moderation von «Mein Mann kann» und präsentierte einige Folgen der Show, die beim Publikum aber eher durchfielen. «Der große Führerschein-Test», den Pocher im Rahmen einer Live-Show im Sommer vorerst einmalig präsentiert hatte, kam aus Quotensicht immerhin akzeptabel an.

Zwei große Shows bei RTL, eines der Sendergesichter in Sat.1 und Moderator im «ran»-Team: Das Jahr 2013 hätte für Oliver Pocher wohl kaum besser laufen können, ließ es Pocher doch jede Möglichkeit, sich auf den unterschiedlichsten Gebieten auszutoben. Pocher hat es zurück auf Deutschlands Mattscheiben geschafft, seine Präsenz damit einen neuen vorläufigen Hochpunkt erreicht. Und neben dem beruflichen Glück scheint sich zum Ende des Jahres auch das private einzustellen. Mit seiner neuen Flamme Sabine Lisicki trat Pocher am Samstagabend bei der Spendengala «Ein Herz für Kinder» erstmalig öffentlich auf. Erst im April dieses Jahres hatte Oliver die Trennung von seiner Frau Alessandra Pocher bekanntgegeben. So geht ein turbulentes Jahr zumindest für Pocher beruflich und privat gut zu Ende.

Übrigens: In einem Schwerpunkt-Artikel beschäftigen wir uns am Freitag näher mit «5 gegen Jauch». Nur bei Quotenmeter.de
11.12.2013 12:08 Uhr Kurz-URL: qmde.de/67833
David Grzeschik

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