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Die Kritiker: «Bones» (7x01)

Bietet die neue Staffel der Krimiserie auch wirklich noch neue und gute Geschichten?

Inhalt


Während einer Paintball-Schlacht wird eine arg verweste Leiche in einem flachen Grab entdeckt. Die schwangere Brennan erscheint als erste am Tatort und wird während der Spurenaufnahme von ihren Hormonen überwältigt. Sie fängt dauernd an zu weinen. Die Kollegen von Brennan wundern sich, weil sie eigentlich nicht dazu neigt, Gefühle zu zeigen. Das Team des Jeffersonian versucht, die Identität des Opfers herauszufinden. Tatsächlich schafft es Angela aufgrund einer Gesichtsrekonstruktion die Identität des Opfers festzustellen. Es handelt sich um Claire Serrano, die Frau eines Pastors, die unter Gedächtnisschwund litt. Ein Besuch bei dem behandelnden Arzt des Opfers, Dr. Yazrick (Martin Grey), soll Licht ins Dunkel bringen. Brennan und Bones plagen außerdem noch andere Sorgen: Wo sollen sie ihr gemeinsames Kind großziehen? In der Wohnung von Brennan oder der von Booth?

Darsteller
Emily Deschanel («Stephen Kings Haus der Verdammnis») als Dr. Temperance „Bones“ Brennan
David Boreanaz («Angel») als Special Agent Seeley Booth
Tamara Taylor («Party of Five») als Dr. Camille Saroyan
Michaela Conlin («MDs») als Angela Montenegro
John Francis Daley («Boston Public») als Dr. Lance Sweets
T.J. Thyne («Huff») als Dr. Jack Hodgins

Kritik
Zu Beginn der siebten Staffel ist man bei «Bones» an einem dramaturgischen Punkt angelangt, der in den meisten Serien darauf hindeutet, dass die Geschichten um die narrative Grundlage schon lange auserzählt sind. Die weibliche Hauptfigur ist schwanger, das Kriegen-sie-sich-oder-kriegen-sie-sich-nicht-Spielchen zwischen ihr und ihrem Love-Interest-Kollegen also (zumindest vorzeitig) beendet. Man kann diese Dynamik sicherlich intelligenter und kreativer auflösen als das hier umgesetzt wurde: nämlich mit allerhand Kitsch und vorhersehbaren Storylines um die üblichen Bindungsängste.

Für amerikanische TV-Verhältnisse im einundzwanzigsten Jahrhundert fällt die Premiere der neuen Staffel ziemlich klischeehaft und gehaltlos aus. Der fehlende Ideenreichtum tut sein Übriges, indem man den persönlichen Konflikt um die beiden Hauptfiguren in dieser Episode um Bones' aus den Fugen geratenen Hormonhaushalt herumerzählt. Sonderlich kreativ ist das nicht. Und läuft eigentlich dem Duktus der Serie zuwider, in der Bones immer die nerdige, kalte, distanzierte Forensikerin war, der selbst die zerfleischtesten sterblichen Überreste und der blutverschmierteste Tatort nichts anhaben konnte.

«Bones» war hinsichtlich seiner Prämisse als Mischung aus «CSI» und klassischem Polizei-Procedural nie ein sonderlich innovatives Format. Durch die interessante Hauptfigur war die Serie bisher jedoch zumindest in Teilen sehenswert. Doch spätestens mit Beginn der siebten Staffel scheinen die Reißbrettkonflikte überhand zu nehmen. Langatmige, wenig interessante Mordfälle mit teilweise unglaubwürdigen Auflösungen und spannungsarmen Konflikten aus Bones' Privatleben dominieren das Bild. Mittlerweile ist alles nur noch Mittelmaß, ein stures Heruntererzählen abgestandener Plots mit mittelinteressanten Figuren und einer mittelprächtigen szenischen Umsetzung. Aber Mittelmaß ist nun einmal nicht empfehlenswert.

RTL zeigt die siebte «Bones»-Staffel ab 15. Januar 2013 auf neuem Sendeplatz, immer dienstags um 21.15 Uhr.
15.01.2013 08:15 Uhr Kurz-URL: qmde.de/61480
Julian Miller

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Bones

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