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Das Ende der Macht? Niemals.

Das digitale Erlebnis drängt seit Jahren ins Wohnzimmer der Zuschauer und könnte nun endlich ankommen. Nur wollen wir den Fernseher überhaupt verändern?

Mittlerweile ist eine Zusatzbox neben dem Fernseher schon gesellschaftlicher Konsens. Manche laden sich die Raubkopien aus dem Netz auf eine Festplatte und streamen sie dann zum TV-Gerät. Andere Zuschauer nutzen ihre Spielekonsole und gehen damit über den Fernseher ins Netz. Oder man hat gar ein AppleTV und leiht sich Filme für ein paar Euro auf den Schirm.

Ist es der Weisheit letzter Schluss? Noch nicht. Kompliziert sind die Kisten und die Software noch viel zu verschieden. Google will nun gar sein Android-Betriebssystem auf den Fernseher bringen. Versuche gibt und gab es immer. Nur wollen wir Zuschauer am Ende wirklich diesen Schritt? Es ist die totale Veränderung eines guten Zustandes. Es ist die Emanzipation der Flimmerkiste. Sie wird damit interaktiv und erhält die Rechte immer und überall selbst online zu gehen und Informationen abzurufen.

Dabei mögen wir Zuschauer eigentlich die einfache Beziehung zum Gerät. Man nimmt die Fernbedienung in die Hand und drückt mit einem Finger durch das Programm. Bestenfalls die Lautstärke muss man ab und an anpassen. Das ist so einfach wie gleichzeitig perfekt. Logisch. Man wächst mit diesem System auf. Generationen haben es so gelernt und ergötzen sich an dieser Bedienung.

Nun sollen wir den Fernseher per Sprache steuern. Besser noch mit dem Smartphone und sollen eine kleine Tastatur auf den Couchtisch legen. Nur will ich am Ende als Konsument wirklich auf dem Sofa Spiegel Online auf dem großen Schirm sehen? Möchte ich mein Facebook mit der Familie teilen? Das Internet hat für jeden Nutzer auch einen sehr privaten Aspekt. Niemals würde man einem Freund einfach so das Passwort geben. Warum also nun der Welt auf dem TV-Schirm zeigen mit wem man wo und wie kommuniziert?

Am Ende entscheidet der Fortschritt und der Zuschauer. Hip und Trendy wird es die Werbung machen. Marketing wird die neuen Errungenschaften als „Must have“ im Wohnzimmer preisen. Das wird funktionieren. Jahre dauern und dann Standard sein. Das kann man eigentlich gar nicht mehr verhindern. Das Wohnzimmer ist das neue Angriffsziel der Industrie.

Was ich aber hier und heute prophezeie? Der Kommander, die Macht, die Fernbedienung wird dabei nicht untergehen. Denn sie ist so einfach und perfekt wie ein Bleistift. Logisch. Robust und bekannt. Vielleicht werden wir per iPad durch die Angebote stöbern. Nur manchmal und vielleicht sogar öfter als man heute zu denken vermag werden wir froh über das einfache Stück Plastik sein.

Lang lebe die Macht!


Ihr

Rob Vegas
08.07.2012 22:40 Uhr Kurz-URL: qmde.de/57791
Rob Vegas

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