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Forenecho: Diesmal nur «Schlag den Raab»-Light?

Machte die neueste Ausgabe auch mit einem verletzten Stefan Raab wieder Spaß? Wurden die Spiele kurzfristig verändert? Hätte man die Sendung sogar nach Spiel 3 abbrechen müssen? Und muss man sich um die Zukunft Sorgen machen? Unsere Forenuser diskutierten unter anderem über diese Themen.

Nur noch etwas mehr als ein Prozentpunkt lag in der werberelevanten Zielgruppe am Samstagabend zwischen «Schlag den Raab» und dem immer mehr strauchelnden «Deutschland sucht den Superstar» - und das, obwohl man mit 20,7 Prozent nicht einmal ansatzweise in die Nähe von neuen Rekordwerten gelangte. Insgesamt sahen im Schnitt 3,14 Millionen zu, dies waren 12,4 Prozent aller Fernsehenden. In unserem Forum war das Interesse an dem Format wieder einmal riesig, über 300 Beiträge kamen innerhalb eines Tages zusammen. Das umstrittenste Diskussionsthema war dabei die Frage, wie ProSieben auf die Knieverletzung von Stefan Raab im dritten Spiel Speerwerfen hätte reagieren sollen: Ersatzspiele, kampfloses Abschenken aller sportlich geprägten Spiele an Kandidat Reint oder gar Showabbruch? Von all diesen Möglichkeiten war zu lesen. Und welche Auswirkungen könnte Raabs Verletzung eigentlich für den Fortbestand des Formats haben?

Bereits unmittelbar nach der Verletzung zeigt sich, dass die Benutzer sehr unterschiedliche Meinungen zum weiteren Vorgehen innerhalb der Sendung haben. Nachdem eintitan vorschnell mutmaßt, dass es "das wohl für «Schlag den Raab»" gewesen sei an diesem Tag, hofft Holzklotz gleich auf die Macher der Show: Sie mögen doch "hoffentlich was in petto" hinsichtlich "Indoorspiele ohne Sport" haben. Über die Frage, wie man nun möglichst fair handeln soll, besteht schon jetzt große Uneinigkeit. Während Scooter das Auslassen von Sportspielen dem Kandidaten gegenüber "unfair" findet, verwendet eintitan exakt dieses Wort, als Reint für das vierte Spiel "Punkte geschenkt bekommt". Seines Erachtens sollte man "das Spiel halt ausfallen lassen", ohne die Punkte dafür zu verteilen. rosebowl wiederum "hatte eher auf Ersatzspiele gehofft" und kann der Handhabung, Punkte einfach zu verschenken, ebenfalls nicht viel Gutes abgewinnen.

Durch folgenden Beitrag von Wolpers beginnt in der Folge eine hitzige Debatte: "Es ist fair, dass die Punkte an denjenigen gehen, der das Spiel spielen könnte. Es ist Teil des Wettbewerbs, seinen Körper so zu schonen/einzuschätzen, um unverletzt zu bleiben. Wer zu viel riskiert und sich dabei verletzt, hat selbst Schuld, wenn er dann in Folge Spiele nicht spielen kann. Unverletzt zu bleiben, ist Teil des Wettbewerbs." Er vergleicht dies mit einer "typischen Situation beim Sport", wonach ebenfalls ein unverletzter Spieler automatisch dann gewinnt, sobald sein Kontrahent verletzungsbedingt ausfällt. Diese Ansicht hält rosebowl für "Quatsch", da ein solcher Unfall nichts damit zu tun habe, dass "man sich falsch einschätzt - manchmal macht man schlicht und einfach eine falsche Bewegung, die üble Folgen haben kann". Es sei deshalb nur fair, wenn man entweder "Ersatzspiele in der Hinterhand" habe oder alternativ "einen Joker" einsetze. Sie erinnert an eine «Schlag den Star»-Folge, in der Stefan Raab in Sportspielen für einen verletzten Kandidaten eingesprungen ist.

Während Sid sich eingestehen muss, Wolpers Ansicht zu teilen, auch wenn "es mies für die Show ist", hält Columbo es bereits für "unglücklich gelöst", das vierte Spiel dem Kandidaten zu schenken. Man sollte "irgendwelche billigen Ersatzspiele doch echt auf Lager haben", denn anderenfalls "verstaut es irgendwie den ganzen Abend, da es sicher nicht das letzte Sportspiel ist, das Stefan Raab nicht spielen kann". Lonewolff verweist zudem darauf, dass man hier "von einer Unterhaltungssendung" spreche, "wo der Zuschauer einen unterhaltsamen und möglichst spannenden Abend erleben möchte". Und da es "keine offiziellen Regeln" gebe, "könnte man sich auch nicht drüber beschweren, wenn es gerade anders gehandhabt werden würde". Castiel hält Ersatzspiele allerdings auch deshalb für problematisch, weil ein Kandidat, der "sportlich nicht mitkommt", theoretisch auch eine Verletzung simulieren und auf die Ersatzspiele hoffen könne. Quinn führt anschließend noch an, dass ProSieben schon aus Quotengründen "die Show so gut wie es geht weiterlaufen lassen will" - für ihn jedoch der Unterhaltungsfaktor sinke, wenn man nur "Geschicklichkeits- und Wissensspiele" sehen werde.

Eine weitere Frage, die sich unmittelbar aus Raabs Verletzung ergibt, wird im weiteren Verlauf der Sendung diskutiert: Die User spekulieren, ob die Verantwortlichen kurzfristig die Auswahl der Spiele verändert haben. Lonewolff ist sich bereits eine Stunde nach der Verletzung sicher, dass "inzwischen aber definitiv ein Alternativprogramm gefahren" werde, da er nicht daran glaubt, dass gleich vier Pultspiele hintereinander "programmiert worden" sind. Dieser Einschätzung schließen sich Scooter und Quinn rasch an, Columbo fügt zusätzlich noch hinzu, dass "gerade so was wie 'Marienkäfer' ja nur irgendein Computer-Programm sein wird, das man jederzeit einspielen kann". Das alles glauben stefted und Sid nicht, da sie nicht davon ausgehen, dass "so viele Sportspiele mehr" geplant worden seien. Bücherwurm fügt dem hinzu, dass "mehr als drei Sportspiele" ohnehin nicht üblich seien bei dieser Sendung - und 'Kegeln' ja sogar von Stefan Raab bestritten wurde.

Weitaus weniger kontrovers als bei der letzten Ausgabe fällt diesmal die konzeptuelle Auseinandersetzung mit den angebotenen Spielen aus. Während im März noch gerade das Spiel 'Tischdecke' mit einer Laufzeit von mehr als 45 Minuten in Ungnade bei einigen Zuschauern gefallen ist, haben die meisten Spiele vom Samstag offenbar gut unterhalten. So schreibt La City Liver zum 'Diktat', dass es "gar nicht so leicht" sei, da man "richtig Konzentration und Multi-Tasking" für die erfolgreiche Bewältigung brauche. Auch stefted zeigt sich richtig angetan von diesem "coolen Spiel". Noch unterhaltsamer ist allerdings laut Forenmeinung das Spiel "Schnippski", bei dem die Beurteilungen zwischen "herrlich", "super" und "einzigartig" schwanken. Laut Aries "lieben wir aufgrund solcher Spiele «Schlag den Raab»", da es derartige Duelle "so nur bei dieser Sendung geben" könne. Über die Wahl des ersten Spiels, dem aus der letzten Sendung bekannten 'Torwand', haben sich ebenfalls viele User erfreut und/oder amüsiert. Lediglich Scooter wertet dies als Zeichen, dass "schon die Ideen ausgehen". Dies aber sieht Sid gerade im Hinblick auf die Vorgeschichte vollkommen anders, für ihn sei diese Wahl ein Zeichen dafür, dass die Redaktion "offenbar die Reaktionen auf die Show verfolgt" und bewusst "eines der meist diskutierten Schlussspiele" noch einmal hat spielen lassen.

Moderator Steven Gätjen steht ebenfalls stets unter genauer Beobachtung kritischer User, da er sich auch im Jahr 2012 noch immer am längst zum Ersten Deutschen Fernsehen abgewanderten Matthias Opdenhövel messen lassen muss. Diesmal hielten sich die kritischen Stimmen bezüglich seiner Leistung in vergleichsweise engen Grenzen. Laut Aries müsse Raab allerdings oftmals "erst einen flotten Spruch bringen, damit er auftaut". Auch Rodon ist positiv überrascht, allerdings auf eher niedrigem Niveau. Seines Erachtens habe er "dieses mal gar nicht so genervt wie sonst" - dabei sei er ihm "auch nicht weiter positiv aufgefallen, aber ein neutrales Empfinden Steven Gätjen gegenüber ist schon mal ein Riesenfortschritt". Deutlich lobendere Worte findet bobicom, denn laut ihm entwickele er sich "in die richtige Richtung", weshalb er ihm "langsam richtig gut" gefalle.

Das Gesamtfazit fällt unter dem Strich nicht bei allen positiv aus. Die diesmal mit vier Stunden "für «Schlag den Raab»-Verhältnisse kurze Ausgabe" begeistert Quinn deshalb nicht, weil er es "für den Zuschauer nicht gerade für die beste Lösung" hält, "die Show mit Geschicklichkeits- und Wissensspielen only weiterzuführen". Laut Music_Dynamo habe "so ein bisschen die Raab-typische Emotion" gefehlt, weshalb auch er eher eine "langweilige" Ausgabe gesehen zu haben glaubt. Während Quinn mit seiner Einschätzung nicht alleine da steht, kann so gut wie niemand dem Vorwurf zustimmen, Raab habe seine Emotionalität vermissen lassen. Nahezu jeder lobt den Entertainer für seine große Willensstärke, trotz Verletzung. Kunstbanause schreibst sogar augenzwinkernd, Raab gewinne "die Show auch noch, wenn er sich aus Versehen einen Arm abtrennt oder spontan erblindet". John Doe "fand die Sendung, den Umständen entsprechend, sehr gut".

Am Ende des Forenbeitrags äußert allerdings SdR gewisse Bedenken: "Ich habe ehrlich gesagt Angst, dass es mit «Schlag den Raab» in absehbarer Zukunft vorbei sein könnte. Raab hat sich in den letzten Jahren ja fast jedes Jahr einmal mehr oder weniger schwer verletzt. Ich weiß ja nicht wie seine Frau/Lebensgefährtin das so findet." Zudem sei ein mögliches Ende der Sendung fatal, da es "wirklich nichts Vergleichbares im Fernsehen" gebe. Daran glaubt Familie Tschiep ganz und gar nicht, zumindest "so lange die Quoten immer noch so gut sind", worauf SdR allerdings erwidert, dass "Stefan Raab theoretisch auch sagen" könne, er wolle nicht mehr, "weil ihm die Verletzungsgefahr zu groß ist". Dies glaubt logan99 allerdings nicht, da das Format "nicht aufgrund der Sportspiele funktioniert" und man diese "auch einfach durch andere interessante Spiele ersetzen" könne. Deshalb mache sich SdR "schlicht zu viele unnötige Gedanken zum jetzigen Zeitpunkt".
16.04.2012 09:45 Uhr Kurz-URL: qmde.de/56132
Manuel Nunez Sanchez

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Schlag den Raab

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