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Die Kritiker: «Vermisst - Liebe kann tödlich sein»

Story
Es ist das erste Mal, dass Claudia mit ihrem Freund Thomas und ihrem neunjährigen Sohn Timmy nach Griechenland in den Urlaub fährt. Dort angekommen, sind sie überwältigt von der Schönheit griechischer Landschaften und checken in ein Nobel-Hotel ein. Gleich am ersten Abend trifft Thomas zufällig auf eine alte Freundin, Magdalena. In der ersten Nacht kommt es zu einem Streit zwischen Thomas und Claudia, in dem er erneut versucht, sie von einer Heirat zu überzeugen. Am nächsten Tag ist er verschwunden - spurlos. Doch Thomas würde sie und ihr Kind doch nicht einfach so sitzen lassen - oder doch? Die Polizei nimmt das Verschwinden auf jeden Fall nicht ernst.

Nach einigen Tagen des Bangens entscheidet sie sich durch eine mysteriöse Botschaft die Sache selbst in die Hand zu nehmen und nach ihm zu suchen. Prompt ruft sie seine Mutter an, die sich sofort ins Flugzeug setzt und ihr hilft, ihn zu suchen. Im Zuge dessen erfährt sie so einiges aus Thomas' Leben. Doch letztendlich ist Claudias Vergangenheit der Schlüssel zu den Vorkommnissen. Es beginnt ein Wettlauf mit der Zeit, um Thomas retten zu können.

Darsteller
Bettina Zimmermann («Die Sturmflut») ist Claudia
Andreas Pietschmann («GSG 9») ist Thomas
Pasquale Aleardi («Verrückt nach Clara») ist Gabriel Siebert
Jannis Michel («Die Luftbrücke») ist Timmy
Ulrike Mai («Verliebt in Berlin») ist Marlies Hausbach
Tatiani Katrantzi («Dr. Psycho») ist Magdalena

Kritik
Schon der Titel «Vermisst - Liebe kann tödlich sein» lässt vermuten, dass es sich bei diesem Exemplar eines Sat.1-Films um eine Mischung aus seichtem Psychothriller und Liebesdrama handelt. Nach der Ansicht der TV-Produktion bestätigt sich der Verdacht, denn der Film schafft es einfach nicht, sich in irgendeiner Form aus dem üblichen Fernseh-Brei herauszuheben. Zwei sehr optisch überzeugende Argumente sind dem Film dennoch nicht abzusprechen: Griechenland und Bettina Zimmermann.

Dass das südeuropäische Land als Urlaubsziel der Patchwork-Familie gewählt wurde, hat ausschließlich positive Auswirkungen auf den Wert der Produktion. Wunderschöne Bilder von steilen Klippen wechseln sich mit Impressionen des kristallklaren Mittelmeeres ab und sorgen so für einen großartigen optischen Rahmen. Die Hauptdarstellerin des Films ist - und das dürfte allseits bekannt sein - wunderhübsch und kann durchaus durch ihre schauspielerischen Fähigkeiten überzeugen. Meist stellt sie ihre Figur Claudia sehr authentisch dar.

Das war es aber auch schon fast mit den positiven Aspekten des Films. Die Dramaturgie lässt zu wünschen übrig. In den ersten 60 Minuten plätschert die Handlung vor sich hin, ohne dass genügend Spannung entsteht, um den Zuschauer bei sich zu halten. Natürlich ist ein schöner Spielort essentiell für einen Film, doch man darf sich auch nicht so auf ihn verlassen, dass andere wichtige Elemente nicht berücksichtigt werden. Denkt man sich nämlich mal die traumhafte Kulisse weg, bleibt ein harmloser, psychologisch äußerst oberflächlicher Film übrig.

Zudem gibt es Charaktere, die schlichtweg eine funktionale Bedeutung haben und für den Film eigentlich irrelevant sind. Hier sticht vor allem Thomas' Mutter Marlies Hausbach hervor. Diese setzt sich nach Claudias' Anruf sofort ins Flugzeug und das wenige Tage nach dem Verschwinden ihres Sohnes. Dass diese Handlung höchst unglaubwürdig ist und nur dazu dient, Claudia mit Thomas' Vergangenheit aufzuklären, ist recht offensichtlich. So hat seine Mutter in diesem Film eigentlich keine Daseinsberechtigung, da sie zum späteren Geschehen minimal beiträgt.

Diesem wirklich sehr simpel gestrickten, von Sat.1 betitelten 'Psycho-Thriller' fehlt es an psychologischem Tiefgang und überraschenden Storywendungen, sodass am Ende nur noch der Eindruck bleibt, diesen Film nicht gesehen haben zu müssen. Denn mit dem Hintergedanken im Kopf, dass es sich um einen Sat.1-Film handelt, ist von Anfang an klar - und damit wird eigentlich nichts vorweg genommen - ,dass diese kurzweilige Geschichte nur mit einem Happy-End enden kann und die Familie mit ein paar Kratzern und Lebenserfahrungen angereichert in einen neuen, viel besseren Lebensabschnitt startet.

Sat.1 zeigt «Vermisst - Liebe kann tödlich sein» am Dienstag, den 09. Oktober 2007 um 20.15 als Free-TV-Premiere.

07.10.2007 11:05 Uhr Kurz-URL: qmde.de/22707
Philipp Stendebach

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Vermisst - Liebe kann tödlich sein

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