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Quotencheck: «Nachtschwestern»

Teilweise Primetime-Sieger bei den Jungen, aber mit zu oft einstelligen Werten. Reicht das nun für eine dritte Staffel?

Am Dienstag endete bei RTL die Ausstrahlung der zweiten Staffel der wöchentlichen Serie «Nachtschwestern» aus dem Hause UFA Serial Drama. RTL-Chef Jörg Graf machte in etwa zur Staffelmitte in einem Interview keinen Hehl daraus, dass die Zielgruppen-Quoten etwas niedrig sein, erklärte sich diesen Umstand aber unter anderem auch mit der Coronapandemie und dem Fakt, dass die Menschen vielleicht nicht allzu gerne Ärzte und Pflegepersonal in Masken sehen würden in diesen Tagen. Wie waren die Quoten nun wirklich?

Die erste Staffel, die im April 2019 startete, holte in neun ihrer zehn Fälle zweistellige Marktanteile in der Zielgruppe. Die zweite Staffel, die RTL nun im Mai 2020 an den Start brachte, schaffte dies nur zwei Mal. Die schlechteste Quote der ersten Staffel, nämlich 9,8 Prozent bei den Umworbenen, wäre in Staffel zwei auf Platz sechs gelandet. Schon die erste Folge der Staffel, gezeigt am 5. Mai, landete mit 7,9 Prozent Marktanteil bei den Umworbenen deutlich unterhalb der Sendernorm. Die gemessene Gesamtreichweite lag damals bei 1,90 Millionen – kurioser Fakt: Genau diesen Wert hatte auch der Auftakt der ersten Staffel eingefahren.

Im Laufe der folgenden neun Wochen sollte die Gesamtreichweite rund um das Klinikteam übrigens zwei Mal auf über zwei Millionen steigen. Erstmals passierte das am zweiten Mai-Dienstag bei der zweiten Folge der Staffel, die sich 2,07 Millionen Menschen ansahen. Und auch das in dieser Woche gesendete Staffelfinale holte mit 2,05 Millionen Zuschauern einen ähnlichen Wert. Dazwischen sanken die Zuschauerzahlen auf teilweise 1,67 Millionen (Folge acht der Staffel). In Staffel eins übrigens holte die sechste Folge nur 1,64 Millionen Fans vor die Bildschirme – das ist bis heute das niedrigste Ergebnis der Staffel.

Wie entwickelten sich die Quoten der zweiten Staffel in der Zielgruppe? Nach dem schon erwähnten schwachen Start holten noch zwei weitere Episoden 7,9 Prozent Marktanteil – die Nummern drei und vier der Staffel. Die zweite Episode hatte sich zwischenzeitlich auf 9,9 Prozent Marktanteil gesteigert. Auf genau diesen Wert kamen im Sendeverlauf auch die fünfte und schließlich die finale zehnte Folge. Am stärksten unterwegs war die RTL-Serie am letzten Juni-Dienstag, als ab 20.15 Uhr 10,1 Prozent Marktanteil gemessen wurden, drei Wochen zuvor hatte der Marktanteil schon einmal bei genau zehn Prozent gelegen.

Die Endabrechnung: Die zweite Staffel hat in allen Bereichen leicht schwächer abgeschnitten als Staffel eins. Im Vorjahr schauten die zehn gezeigten Episoden 1,94 Millionen Menschen, nun waren es 1,83 Millionen. Die Gesamtquote sank von 7,1 auf 6,2 Prozent. Bei den wichtigen Umworbenen verlor die Krankenhausserie in diesem Sommer gewaltig – ein Minus von zweieinhalb Prozentpunkten steht geschrieben. Mit nur noch 9,1 Prozent Marktanteil im Schnitt verblieb man klar unter dem Senderschnitt. Die Reichweite bei den 14- bis 49-Jährigen fiel auf 0,74 Millionen, im Vorjahr waren es noch 0,89 Millionen.

Diese Faktoren sprechen eigentlich klar gegen eine Fortsetzung der Serie. RTL liebäugelte ja immer damit, das Format zur echten Weekly und somit zur Alternative zu «In aller Freundschaft» im Ersten auszubauen. Einzig für die Serie spricht, dass einige Folgen im zuschauerarmen Sommer wirklich die Primetime in der Zielgruppe gewonnen haben. Aber ob das reicht? Tendenziell gilt zu sagen: Eine nicht absolut auszuschließende Bestellung einer dritten Staffel wäre eine (kleine) Überraschung.
08.07.2020 14:00 Uhr Kurz-URL: qmde.de/119680
Manuel Weis

super
schade

68 %
32 %

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Nachtschwestern In aller Freundschaft

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