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Schwacher RTL-Nachmittag: Auch «Kitsch oder Kasse» läuft immer schlechter

Erst in dieser Woche hat RTL das Aus von «Marco Schreyl» verkündet, wie es langfristig mit «Kitsch oder Kasse» weitergeht, ist derweil unklar. Feststeht: Die Quoten des Formats mit Oliver Geissen befinden sich im Sinkflug.

Auch dreieinhalb Monate nach dem Start der neuen Formate bleibt das Nachmittagsprogramm von RTL eine quotentechnische Enttäuschung. Erste Konsequenzen hat der Kölner Privatsender schon vor einigen Tagen gezogen. Nicht weitergehen soll demnach die Talkshow «Marco Schreyl», die in den vergangenen Wochen neue Tiefstwerte von weniger als drei Prozent Marktanteil beim jungen Publikum einfuhr. Die letzte Folge des 16-Uhr-Formats mit Schreyl soll am 12. Juni zu sehen sein. «Kitsch oder Kasse», das derzeit um 15 Uhr bei RTL läuft, soll bereits eine Woche vorher zum vorerst letzten Mal laufen, verabschiedet sich nach jetzigem Kenntnisstand aber nur in eine Sommerpause. Wann und in welcher Form das Format wieder ausgestrahlt wird, hat RTL bislang nicht kommuniziert. Feststeht aber, dass sich die Produktion - sofern sie noch einmal für einen längeren Zeitraum zurückkehren sollte - deutlich steigern muss.

So schaffte es im Mai lediglich eine Folge von «Kitsch oder Kasse» auf eine knapp zweistellige Quote von 10,1 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen, im schlechtesten Fall standen - wie am 7. Mai geschehen - hingegen nur 4,6 Prozent Marktanteil zu Buche. Auch die absoluten Reichweiten stürzten im Mai auf neue Allzeit-Tiefs, gleich drei Folgen rutschten auf eine Sehbeteiligung von unter 500.000 Zuschauern. Beim Gesamtpublikum lagen die Marktanteile zeitweise bei nur noch 4,5 Prozent. Bei diesen enttäuschenden Werten hilft es wenig, dass die Quoten in den letzten Tagen zeitweise etwas freundlicher aussahen. Denn unterm Strich blieb selbst die Mittwochsfolge, die mit neun Prozent Marktanteil das drittbeste Ergebnis des Monats erreichte, weit vom Senderschnitt entfernt.

Durchschnittsquoten von «Kitsch oder Kasse» seit Sendungsstart

  • Febr.: 0,72 Mio. (5,8% / 9,4%)
  • März: 0,73 Mio. (5,8% / 9,0%)
  • April: 0,66 Mio. (5,7% / 7,8%)
  • Mai: 0,57 Mio. (5,3% / 7,3%)
Zuschauer ab 3 Jahren (MA insgesamt/ 14- bis 49-Jährige).
Angesichts dessen erscheint es wenig verwunderlich, dass der Mai mit einer durchschnittlichen Sehbeteiligung von 0,57 Millionen Zuschauern ab drei Jahren der bislang schwächste Monat für «Kitsch oder Kasse» seit dem Start im Februar war. Der mittlere Marktanteil beim jungen Publikum, der in den Anfangswochen bei über neun Prozent gelegen hatte, ist mittlerweile um rund zwei Prozentpunkte auf nur gut sieben Prozent zurückgegangen. Auch beim Gesamtpublikum sind die Quoten zuletzt schlechter geworden (siehe Infobox).

Die baldige Ausstrahlungs-Pause dürfte Produktion und Sender angesichts des anhaltenden Negativ-Trends gelegen kommen, RTL wird die Lücke, die «Kitsch oder Kasse» um 15 Uhr hinterlässt, vorerst mit alten «Superhändler»-Folgen schließen. Fraglich bleibt derweil, wie RTL langfristig mit dem 17-Uhr-Sendeplatz verfahren möchte. Hier sind werktags weiterhin halbstündige Folgen von «Hensslers Countdown» zu sehen, die mit rund 6,6 Prozent bei den Umworbenen im Mai aber noch schlechter abgeschnitten haben als Oliver Geissens «Kitsch oder Kasse». Die Produktion mit Steffen Henssler soll in den kommenden Wochen zunächst im Programm bleiben - ewig wird sich RTL mit diesem schwachen Quotenniveau aber kaum zufrieden geben.
30.05.2020 15:00 Uhr Kurz-URL: qmde.de/118746
David Grzeschik

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schade

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Tags

Kitsch oder Kasse Superhändler Marco Schreyl Hensslers Countdown

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