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Sondersendungen zum Terror in Hanau bekommen große Aufmerksamkeit

Der rassistische Terroranschlag erschütterte am Donnerstag die Nation. Viele Sender änderten daher ihr Programm und stillten die Informationsbedürfnisse der Bevölkerung.

Im Mittelpunkt vieler Sender stand am Donnerstag leider das schreckliche Attentat eines Rassisten in Hanau, der sich und zehn weitere Menschen getötet hatte. Das Erste zeigte dazu einen 15-Minütigen «Brennpunkt» im Anschluss an die «Tagesschau» ab 20.15 Uhr. Mit einer Reichweite von 4,86 Millionen weckte keine andere Sendung des Abends bei den TV-Zuschauern größeres Interesse. Die Sondersendung generierte mit 16,2 Prozent Sehbeteiligung großes Aufsehen. Auch bei den 14- bis 49-Jährigen war das Interesse an den Umständen der schrecklichen tat sehr groß. So schalteten 0,87 Millionen junge Zuschauer ein, die für 10,7 Prozent Marktanteil sorgten. Der anschließende Krimi «Über die Grenze» lockte ab 20.30 Uhr 3,87 Millionen Zuseher ab drei Jahren an. Das Erste sammelte mit dem 90-Minüter 13,1 Prozent Gesamtmarktanteil und blieb bei den Jungen mit 5,1 Prozent blass.

Das ZDF zeigte die eigene Sondersendung zum Anschlag in Hanau schon ab 19.20 Uhr am Vorabend. Das «ZDFspezial» wurde so nach der «heute»-Sendung von 3,44 Millionen Zuschauern gesehen. Sowohl bei Jung als auch bei Alt entsandten mit 13,4 und 6,9 Prozent ordentliche Sehbeteiligungen. Auch RTL packte kurzfristig eine Sondersendung ins Programm. Bevor die Berichterstattung zur UEFA Europa League begann, versammelte das «RTL Aktuell Spezial» 1,87 Millionen Zuseher, 0,89 Millionen davon aus dem jungen Publikum. Gerade bei den 14- bis 49-Jährigen war die Sendung mit 11,0 Prozent gefragt. Insgesamt blieb sie mit 6,2 Prozent deutlich blasser als die Einschübe der Öffentlich-Rechtlichen.

Durch den rechtsradikalen Anschlag wurden im ZDF nicht nur Sondersendungen eingeschoben. Aufgrund der betrübten Stimmung entschied sich der Sender dazu die geplante Karnevalsübertragung aus Köln aus der Primetime zu nehmen, stattdessen zeigte man ab 20.30 Uhr eine Wiederholung des «Bergdoktors». Die alte Folge kam demnach nicht ganz so stark an, wie es für die Reihe üblich ist. Trotzdem erreichte «Der Bergdoktor» immer noch stattliche 4,54 Millionen Zuschauer und 15,4 Prozent Gesamtmarktanteil. Zu später Stunde zeigte das ZDF noch ein «maybrit illner spezial», ebenfalls zu der Tat in Hanau. Die Sendung zog vor allem bei den Jungen noch großes Interesse nach sich und generierte dort 6,2 Prozent Marktanteil. Insgesamt waren mit 1,71 Millionen Zusehern nur 9,3 Prozent drin.

Auch n-tv berichtete sehr umfassend über die Ereignisse in Hanau. Der in Köln sitzende News-Kanal punktete etwa in der Neun-Uhr-Stunde mit durchschnittlich 3,7 Prozent Marktanteil - einem klar überdurchschnittlichen Ergebnis. Rund 190.000 Menschen informierten sich hier beim News-Kanal. In der Stunde zuvor waren es bereits 0,12 Millionen (Durchschnittsquote der Acht-Uhr-Stunde: 2,5%). Die durchgehend mit Breaking-News bestückte News-Schiene am Morgen und Vormittag (sechs bis zwölf Uhr) kam im Schnitt auf starke 2,3 Prozent Marktanteil. Der n-tv-Tagesmarktanteil lag am Donnerstag derweil bei 1,1 Prozent.
© AGF Videoforschung in Zusammenarbeit mit GfK; videoSCOPE 1.3, Marktstandard: TV. Zuschauer ab 3 Jahren und 14-49 Jahre (Vorläufige Daten), BRD gesamt/ Fernsehpanel D+EU Millionen und Marktanteile in %.
21.02.2020 08:58 Uhr Kurz-URL: qmde.de/116072
Niklas Spitz

super
schade


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Bergdoktors Brennpunkt Tagesschau Über die Grenze ZDFspezial heute RTL Aktuell Spezial Der Bergdoktor maybrit illner spezial

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