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Das Streaming-Jahr: Viel Konkurrenz für Netflix und Co.

In diesem Jahr 2019 hat der bisherige Streaming Vorreiter Netflix einige neue Konkurrenten bekommen. Vor allem große Firmen starteten nach langer Zeit ihre Streaming-Plattformen.

Deutscher Streaming-Dienst Joyn setzt auf kostenloses Angebot


Der deutsche Streaming-Dienst Joyn startete am 18. Juni 2019 und löste somit seinen Vorgängerdienst 7TV ab. Bereits im Mai dieses Jahres teilte ProSiebenSat.1 Media und Discovery mit, dass die neue Streaming-Plattform den Namen Joyn tragen wird. Auf Joyn können ausgewählte Sendungen in verschiedenen Sender-Mediatheken noch einmal angeschaut werden. Ebenfalls werden dort exklusive Serien, welche als „Joyn Exclusive“ oder „Joyn Original“ bezeichnet werden, kostenlos angeboten. Außerdem können bei Joyn mehrere Fernsehsender live angeschaut werden. Am Anfang plante die ProSiebenSat.1-Mediengruppe kostenpflichtige Premium-Zugänge, welche bisher allerdings noch nicht eingeführt wurden. Insgesamt sind bei Joyn rund 10.000 Episoden aus dem Programm der Muttersender verfügbar. Unter anderem kann man sich dort «jerks» oder «Check, Check» ansehen. Ende des Jahres sollen Maxdome und der Eurosport-Player mit in die Plattform integriert werden. Auch wenn der Streaming-Dienst eine große Auswahl an Sendungen hat, ist er für die großen Firmen wie Netflix keine wirkliche Konkurrenz. Anders sieht das bei der Plattform TV Now von RTL aus. Für diesen wird Joyn möglicherweise zu einer ernsthaften Konkurrenz. Der Sender hat allerdings bei seinem Streamingdienst schon über eine Million zahlende Abonnenten. Joyn startete nun kürzlich seine Premium-Version, die regulär knapp sieben Euro kostet und den Namen JoynPlus+ trägt.

Ernsthafter US-Konkurrent für Netflix & Co. durch verlockende Angebote


Mit dem Start von Disney+ begann auch der Angriff von dem Riesenkonzern Disney gegen Netflix. Am 12. November dieses Jahres wurde Disney+ in den USA, Kanada und den Niederlanden gestartet. Mit Titeln von Disney, Pixar, Marvel, dem Star-Wars-Universum und von National Geographic hat die Streaming Plattform eine große Auswahl zu bieten. Die Preise wurden von dem Unternehmen, ähnlich wie viele Disney Produktionen, familienfreundlich gehalten. So bekommen die Nutzer 4K ohne Aufpreis und im günstigsten Abonnement kann man seine Inhalte auf bis zu vier Geräten anschauen. Bei Netflix müssen die Kunden im Vergleich für 4K doppelt so viel wie ohne die verbesserte Auflösung bezahlen, außerdem ist dort beim günstigsten Abo-Tarif nur ein Gerät enthalten. Der günstigste Preis beträgt in den USA 6,99 Dollar pro Monat. Da der Dienst erst im Jahr 2020 in Deutschland und anderen europäischen Ländern an den Start geht, tauchen zeitgleich zu dem US-Start zahlreiche illegale Kopien im Internet auf. Wie Disney das in Zukunft verhindern wird, ist noch nicht bekannt.

Restliche Streaming-Dienste durch Walt Disney unter Druck


Disney hat mit den «Star Wars»-Filmen und deren Serien namhafte Titel zu bieten. Außerdem ist mit «The Mandalorian» im November die erste Realserie des Star-Wars-Universums auf der Plattform gestartet. Durch den damals im Jahr 2009 getätigten Kauf von Marvel, sicherte sich Disney zudem die Rechte an «Iron Man», «Hulk», «Captain America», sowie an allen Verfilmungen aus der «Avengers»- Filmreihe. Eigentlich war Netflix bisher die Heimat der Marvel-Filme. Sobald der aktuelle Vertrag von Netflix ausläuft, werden diese Marvel-Titel von der Plattform entfernt. Die Produzenten der Marvel-Serien kündigten ebenfalls bereits ein Ende der Storys an. Zudem lässt Disney bisher nicht zu, dass eigene Inhalte bei anderen Streaming-Anbietern gezeigt werden können. Aus diesem Grund sind die Fans dieser Filme und Serien sozusagen gezwungen, Disney+ zu abonnieren, solange sie diese mittels Streaming anschauen wollen. Man muss abwarten, wie Netflix, Prime-Video und die anderen Streaming-Dienste in den kommenden Monaten reagieren werden.

iPhone Hersteller Apple geht nun auch in die Streaming-Offensive


Die neue Streaming-Plattform Apple TV+ von dem iPhone Hersteller Apple ging am 1. November an den Start und ist mit 4,99 Euro pro Monat preislich gesehen klarer Favorit. Das liegt allerdings auch daran, dass Apple im Vergleich zu der Konkurrenz eine deutlich kleinere Auswahl hat. Lediglich elf Serien sind zum Start verfügbar. Netflix hat zurzeit vergleichsweise 1120 und Prime-Video 600 TV-Serien. Das kleine Angebot ist allerdings Teil der Taktik des Unternehmens. So will man den Streaming Dienst laut Tim Cook erst im Laufe der Zeit ausbauen und vermehrt auf Eigenproduktionen setzen. Dafür wurden bekannte Personen wie Jennifer Aniston für die Produktionen unter Vertrag genommen. Da Apple sich bewusst ist, dass man auf einem herkömmlichen Weg die Kunden aufgrund der zu starken Konkurrenz nicht zu sich locken kann, setzt das Unternehmen seine Hardware dazu ein. So bekommen zum Beispiel Käufer eines Gerätes von Apple ein einjähriges Abonnement kostenlos dazu. Für alle anderen wird jedoch nur ein kostenloses sieben Tage Abo angeboten. Bei Netflix bekommen Interessierte Menschen ohne etwas zu bezahlen einen 30-Tage-Test. Durch die eher ausbaufähige Resonanz und den schlechten Start, setzte sich Apple TV+ bisher nicht bei den Zuschauern durch. Unter anderem erreichte die hauseigene Serie «See» nur einen Metascore von 37 Punkten bei Metacritic. Außerdem muss man auch eine Kreditkarte besitzen, um ein Abo zu erwerben. Allerdings besitzen nur knapp 12 Prozent der 18- bis 30-Jährigen eine Kreditkarte, weshalb es für viele Menschen ein zu hoher Aufwand ist, den Streaming-Dienst zu abonnieren. Bisher ist Apple TV+ durch eine zu geringe Nachfrage noch kein ernsthafter Netflix Konkurrent, doch das kann sich in der Zukunft jederzeit ändern.
27.12.2019 10:00 Uhr Kurz-URL: qmde.de/114444
Lukas Scharfenberg

super
schade


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