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RTL Group: Digitalumsatz wächst um ein Fünftel, hohe Ziele im Streaming-Bereich

Die Mediengruppe RTL Deutschland erreichte mit einem EBITDA von 728 Millionen Euro das zweithöchste operative Gesamtjahresergebnis der Geschäftseinheit. Ähnlich wie ProSiebenSat.1 will die RTL Group in die Entstehung lokaler Streaming-Champions investieren.

Die RTL Group hat das Kalenderjahr 2018 mit einem Rekordumsatz abgeschlossen. Das Medienunternehmen setzte 6.505 Millionen Euro um (Vorjahr: 6.373 Millionen Euro) und freut sich somit über eine Steigerung von 2,1 Prozent. Das organische Umsatzwachstum habe bei 2,8 Prozent gelegen, teilte der Konzern am Mittwochabend mit. Besonders deutlich angezogen haben die Umsätze im Digital-Bereich; sie erhöhten sich auf 985 Millionen und tragen somit rund 15 Prozent zum Gesamtumsatz der RTL Group bei. Im Digitalbereich lag der Anstieg der Gewinnsumme somit bei knapp mehr als 19 Prozent.

lmar Heggen, Chief Financial Officer der RTL Group, kommentiert: „2018 haben wir erneut einen Rekordumsatz und ein starkes EBITDA-Ergebnis erzielt. Die Digitalumsätze der RTL Group wachsen weiterhin dynamisch, und wir haben unser Ziel, dass mindestens 15 Prozent des Gesamtumsatzes von unseren Digitalgeschäften kommen, deutlich früher erreicht als geplant. Um eine hohe Transparenz der Finanzinformationen und Prognosen für den Kapitalmarkt zu gewährleisten, veröffentlichen wir nun zusätzliche Finanzzahlen für unsere Digitalgeschäfte sowie neue konkrete Ziele und Ambitionen für unsere Schwerpunktbereiche: Video-on-Demand und Inhalte."

Weiterhin den größten Anteil am Gewinn, nämlich rund 45 Prozent, hat das klassische TV-Geschäft. Die Mediengruppe RTL Deutschland erreichte mit einem EBITDA von 728 Millionen Euro das zweithöchste operative Gesamtjahresergebnis der Geschäftseinheit. Der leichte Rückgang gegenüber 2017 (damals: 738 Millionen Euro) ist vor allem auf geringere TV-Werbeeinnahmen in einem Jahr zurückzuführen, in dem wichtige Sportereignisse, wie die Fifa-Fußball-Weltmeisterschaft 2018 und die Olympischen Winterspiele, von den öffentlich-rechtlichen Fernsehsendern übertragen wurden. Auf einen Rekordwert von 400 Millionen Euro stieg der Erlös von M6, der globale Produktionsarm Fremantle steigerte sich um sieben Millionen auf 147 Millionen.

“Mit der sich immer schneller ändernden Mediennutzung und dem Aufstieg von globalen TechGiganten und Streaming-Plattformen agieren wir heute nicht nur in einem lokalen, sondern in einem zunehmend globalen Wettbewerb”, erklärte CEO Bert Habets am Mittwoch. “Gleichzeitig erleben die internationalen Medienmärkte einen noch nie dagewesenen Wandel und eine Konsolidierung. Aus diesem Grund haben wir in 2018 mit unserer Total-Video-2.0-Strategie einen Transformationsprozess zur Förderung des organischen Wachstums begonnen.”

Klar formuliert: Mit der neuen Strategie sollen lokale Streaming-Champions geschaffen werden. In den nächsten drei Jahren stellt die RTL Group hierfür mindestens 350 Millionen Euro zusätzlich bereit, um solche Dienste auszubauen. 300 Millionen davon sollen in Inhalte aller Genres fließen. Daraus sollen sich, sagt Habets, erhebliche zusätzliche Umsätze ergeben, die sich letztlich aber nur begrenzt auf das operative Ergebnis auswirken würden. “Jede Investition in lokale, exklusive Inhalte ist eine langfristige Investition, die sowohl unsere linearen TV-Sender als auch unsere Streaming-Dienste stärkt. Mit anderen Worten: Wir werden weiterhin hohe Gewinnmargen erzielen.”

Dabei steht der deutsche Streaming-Dienst TV Now schon jetzt erstaunlich gut da. Ende 2018 überschritt die RTL-Gruppe die Marke von einer Million zahlender Abonnenten. Berücksichtigt sind hier die Dienste TV Now in Deutschland und Videoland in den Niederlanden gemeinsam. Ähnliche Angebote in weiteren Ländern sollen folgen - in den nächsten drei Jahren will die RTL Group somit mindestens drei Millionen zahlende Abonnenten haben. Bezogen auf Deutschland nannte die Gruppe zwar keine genauen Zahlen, erklärte aber, dass die verbesserte Produktstruktur dem Dienst TV Now zum Ende des Jahres 2018 eine um 43,5 Prozent höher liegende Kundenzahl brachte als Ende 2017. In den Niederlanden verzeichnete Videoland einen Zuwachs an zahlenden Abonnenten von 134,9 Prozent.
13.03.2019 19:15 Uhr Kurz-URL: qmde.de/107889
Manuel Weis

super
schade


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Tags

Streaming-Offensive

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