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Spoiler-Gefahr: «Bachelor» vergibt finale Rose vorab bei TV Now

Es ist ein bisschen wie das WM-Finale für junge Frauen. Wem soll das Herz von Andrej gehören? Jennifer oder Eva?

Für wen entscheidet sich «Bachelor» Andrej im Staffelfinale «Der Bachelor»? Wird Jennifer die letzte Rose des Rosenkavaliers erhalten oder ist es doch eher Eva? Rund drei Millionen Zuschauern fiebern der finalen Entscheidung in der RTL-Show entgegen. Im linearen Fernsehen wird sie für Mittwoch, etwa 21.15 Uhr erwartet. Dann werden beide Damen zu sehen sein, wie sie getrennt voneinander den mit Lichtern und Kerzen geschmückten Weg in Richtung ihres Traummannes schreiten. «Der Bachelor» wird nochmal Geschehenes Revue passieren lassen – und dann nach einigen Momenten seine Entscheidung präsentieren. Nicht zuletzt wegen der aufgebauten Spannung kam das Staffelfinale 2018 auf 20,3 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe.

In diesem Jahr wertet RTL die jeweils aktuellen Episoden vorab auf seinem Streaming-Dienst TV Now aus. Bisher standen die Folgen immer schon einige Tage vorab bei TV Now zur Verfügung. Veröffentlicht wurden sie samstags. Anlässlich des Finales verändert RTL hier seine Strategie. Die finale Episode wird am Dienstagabend um 20.15 Uhr für zahlende Kunden von TV Now freigeschaltet. Ausgestrahlt werden soll die komplette zweistündige Folge, das heißt auch: TVNow-Kunden erfahren bis zu 24 Stunden vor den klassischen RTL-Zuschauern, wer die finale Rose erhält.

Das birgt eine enorme Gefahr: Welches Medium oder wer auf Twitter wird vorab verraten, welche der beiden Frauen letztlich die letzte Rose bekommen hat? Gegenüber Quotenmeter.de äußerte eine Sendersprecherin die Hoffnung, dass die Medien die Zuschauer nicht spoilern werden – es wäre „schlicht unfair denen gegenüber“, die sich das Finale im TV bei RTL anschauen wollen. Ganz ausschließen mag man das bei RTL nicht – schon zuletzt etwa gab es einige Schmarmützel mit der Bild. Dennoch betonte RTL, an die „Kraft des Bewegtbildes“ zu glauben - es sei ein Unterschied, etwas zu lesen oder die emotionale Entscheidung in Bildern zu sehen.
23.02.2019 07:11 Uhr Kurz-URL: qmde.de/107448
Manuel Weis

super
schade

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Tags

Streaming-Offensive Bachelor Der Bachelor

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Es gibt 4 Kommentare zum Artikel
Fox_M
23.02.2019 09:01 Uhr 2
Die ganze TV NOW-Strategie ist eine einzige Katastrophe. Das ist so ziemlich das Dümmste, wass sich RTL in letzter Zeit einfallen ließ. Anstatt die Vorteile des linearen Fernsehens zu nutzen, veröffentlicht man die Sendungen vorab, um dann von anderen gespoilert zu werden, zumal das auch negative Auswirkungen auf die Quoten hat. Man sollte den eigenen Streamingdienst dafür verwenden, um Exklusiv-Inhalte anzubieten.
Vittel
23.02.2019 11:48 Uhr 3
Für Exklusiv reicht es halt noch nicht, auf die lineare Ausstrahlung kann man wohl nicht verzichten. Erinnert mich ein bisschen an die großen Katalogversender. Online ja, aber Katalog will man auch nicht frühzeitig wegstreichen, was aus Neckermann und Quelle geworden ist, kann man nachlesen.



Ich habe keine Bachelor Folge gesehen, sondern zum Staffelstart nur mal die Kandidatinnen auf der Webseite durchgeklickt. Jennifer ist aus meiner Sicht die attraktivste, wundert mich gar nicht, dass sie es so weit geschafft hat und würde mich eher wundern, wenn sie nicht gewinnt.
MtheHell
24.02.2019 13:52 Uhr 4

Ich will nicht beurteilen ob oder wie "dumm" das ist.

Ich sehe allerdings ein Positionierung von RTL, die ich nicht als positiv einschätze: Man trennt schlicht "Internet-Publikum" und "klassische TV"-Zuschauer. Gefühlt: Die vermeintlich jungen, modernen Streamnutzer und Abrufgucker, die auch twittern, whatsappen, etc. bekommen ihr Finale zum "Ausschlachten" in den entsprechenden Internetmedien, während man dem klassischen TV-Gucker eher unterstellt, sich auch nicht mit Instagram & Co. abzugeben, sondern wartet bis der Programmdirektor es für richtig hält die längst aufgezeichnete Sendung auszustrahlen.



Früher hatte man das Vorurteil, die ÖR nehmen viel Rücksicht auf "Rentner" und achten nicht sonderlich auf die häufig anvisierte Marketingzielgruppe "bis 49-jährigen".

Heute sehe ich eher die Spaltung in Online-Konsumenten/Internetjüngern und "Linear-Berieselern" und Internetverweigerern seitens der TV-Sender.
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